Überall haben sie sich versammelt wie hier in Tudor City und drängeln sich mit ihren Kameras.

Das Fernsehen ist auch da.

Heute (und gestern) ist Manhattanhenge. Wenn die Sonne untergeht, tut sie das in genau dem Winkel, der es so aussehen lässt, als ginge sie in der Häuserschlucht zwischen den Wolkenkratzern unter, als liefen ihre Strahlen golden bis zum East River. Das liegt zu einem Großteil an der natürlichen Lage der Insel. Wäre das Straßengitter von Westen nach Osten nur ein paar Grad anders angeordnet, würde es diese Stonehenge-artigen Momente hier niemals geben. Ein Historiker hat ihn Manhattanhenge getauft. Und sich gefragt, ob Archäologen in ferner Zeit vielleicht denken werden, die Straßen seien aus mystischen Gründen so gebaut worden.

Weil die Sonne ja nun mal im Westen untergeht, sammeln sich die Fotografen so weit wie möglich im Osten, hier eben auf der 42nd Street, wo es praktischerweise eine Brücke gibt. Schon weit über eine Stunde vor dem Sonnenuntergang. Ein paar haben Kameras so zusammengeschnallt, dass sie 3-D-Bilder machen können. Alles ist vorbereitet. Es gibt nur ein Problem.

Der Himmel ist wolkenverhangen. Trotzdem rührt sich keiner vom Fleck.