Jenseits der Spielplätze von Stararchitekten stößt man in New York zuweilen ganz unvermittelt auf Trostlosigkeit. Und zwar nicht nur in einer Gegend von der aggressiven Art Trostlosigkeit, die man aus Gang-Filmen kennt (und nein, von so etwas mache ich keine Fotos, das ist hier doch kein Ghetto-Zoo!).

Meist zeigen Kleinigkeiten an, wie es um einen Häuserblock bestellt ist: Wie viel Papier und Plastik weht über den Gehweg, wer lässt sich draußen blicken (und wie), wo blättert Farbe ab, wann wurde hier mal geschrubbt – und manchmal auch: Wo wächst was.

Man kann ja zum Beispiel sein Viertel verschönern, indem man Ranken über einen alten Schuppen wachsen lässt. Oder einen hässlichen Zaun auf diese Art ein bisschen freundlicher macht. Normalerweise jedenfalls soll mit Pflanzenhilfe etwas verschwinden, und dann ärgert es, dass das Grünzeug nie genau so wächst, wie man es sich vorgestellt hat. Statt einer gleichmäßigen Fläche produzieren die Ranken frechweg Löcher. Aber es heißt ja nicht umsonst, dass Not erfinderisch macht: Selten hat mich eine trostlose Ecke New Yorks so zum Schmunzeln gebracht.