Sonst heißt es ja meistens “please don’t …” oder “you can’t”. Aber hier fallen die Worte “strictly” und “prohibited”. Nein, ich habe keinen Ausflug ins Atomkraftwerk gemacht, ich sitze in der Oper. Diesmal nicht in der Met, sondern im Howard Gilman Opera House der Brooklyn Academy of Music (BAM), wo die derzeit heimatlose New York City Opera an diesem Abend gastiert. Und dort drinnen darf man nicht fotografieren. Was sehr schade ist, weil allein das Bühnenbild von Rufus Wainwrights Operndebüt “Prima Donna” sehenswert ist.

Ich kann natürlich auch nicht den Gesang meiner neuen Lieblingssängerin aufnehmen (Kathryn Guthrie Demos in der Nebenrolle der Marie). Oder den Applaus. Oder die aufbrandenden Rufe, als zum Schluss tatsächlich noch Rufus Wainwright auf die Bühne kommt, mit Glitzerbrosche und Schuhen, die ich ihm gerne sofort abkaufen möchte. Aber all diese Leute wohnen ja nicht auf der Bühne. Und schon auf dem Hinweg bin ich zufällig am Bühneneingang vorbeigekommen, da stand kein Verboten-Schild, auf dem Rückweg auch kein Wächer der Kameras. Wer das nun ist, der da vorbeieilt, als ich nach der Vorstellung zur U-Bahn gehe, überlasse ich der Fantasie.