Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal in einer Galerie aufs Klo gegangen zu sein. Und das zählt jetzt auch nicht; ich bin zu einer Veranstaltung zu Howl Happening gekommen, nicht zum Kunstkucken. Ich wollte nur mal schnell …
… und zack, bin ich von Kunst umzingelt.
Zwei Zettel bitten mich höflich, keine Klosprüche an die Wand zu kritzeln. Einer der Zettel hängt neben mir. Der andere spränge mir in den Blick, wäre ich Stehpinklerin. Dabei hat sich wer was gedacht.
Die Wände sind voller beharrlicher Liebesbotschaften. “And I will always love you” steht da, wieder und wieder und wieder, an manchen Stellen muss der Stift gequietscht und geächzt haben, da fehlt kratzig Farbe.
Das gleichnamige Werk von Larry Krone ist in diesem Raum übriggeblieben. Bis vor gut vier Jahren hatte die mit einer langen, tollen Geschichte ummantelte Subkultureinrichtung LaMaMa hier ihre Galerie, und Krone gehörte zu den Künstlern der letzten Ausstellung. “Mixed Messages”, alles Werke, die mit Text arbeiten, auf die Beine gestellt in Zusammenarbeit mit den Aktivisten von Visual AIDS.
Als LaMaMa umzog, blieb dieses Wortwerk zurück. Und jetzt kriegt es zu sehen, wer bei Howl Happening aufs Klo geht.
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