Ich dachte, New York hätte so langsam genug Food Halls. Die Hipster-Version der Food Courts, dieser Ansammlung von Imbissen mit gemeinsamen Sitzbereichen, die ihr sicher von Flughäfen und Einkaufszentren kennt, hat besonders in Manhattan ihren Sättigungspunkt (höhö) erreicht. Trotzdem schaue ich bei The Pennsy vorbei. Wer sich vollmundig “high end food hall” nennt, soll mir mal zeigen, was das heißen soll.

Pennsy Food Hall in New York - Gastronomie mit Ego

Rote Nostalgiebuchstaben leuchten mir gleich schon mal heim. Und drinnen sehe ich dann, was hinter “high end” steckt: Autoritäten und ihre Befehle. Nicht nur, dass mir als allererstes “eat” und “drink” ins Auge springen. Das wird drinnen noch spezifischer.

Pennsy New York Pat la Frieda

Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Wer ist Pat La Frieda? Tja. Bei Pennsy gehen sie davon aus, dass ihr das wisst.

Gastrostände von namhaften Köchen

Die Betreiber dieser Gastromeile haben sich weder irgendwelche Geheimtipp-Brutzler von der Straße geholt, noch locken sie mit geläufigen Restaurantnamen. Sie polieren lieber am Messingego der Starköche, die sich in New York die Schürzen streitig machen.

Pat La Frieda ist der aktuellste aus einer Reihe von Herren namens Pat, denen seit gut hundert Jahren die gleichnamige Schlachterei gehört. Sie beliefert unter anderem Shake Shack mit dem Burgerfleisch, für das die Leute bei dem Restaurant im Madison Square Park jeden Mittag Schlangestehen, während Pat La Frieda Jr. durch TV-Sendungen geistert.

Pennsy will Trend-Essen servieren

Was seinen Spruch bei Pennsy angeht: Na, das lass mal besser nicht die Veganerinnen sehen, Pat! Die will Pennsy-Erfinderin und Promi-Catering-Chefin Mary Giuliani hier nämlich durchaus herlocken. Sich selbst setzt sie mit einer Kooperation mit Gastro-Schwergewicht Mario Batali (unter Touristen vor allem bekannt für die New Yorker Dependence von Eataly) in Szene, der wiederum der Erste war, der mit Pat La Frieda zusammenarbeitete.

Aber da können die sich zusammenrotten, wie sie wollen. Mein Gaumen verlangt so gar nicht nach Black Angus Steak. Oh! Darauf wartet die Konkurrenz hier ja nur.

Für Meeresgetier sorgt auch wieder ein aus Funk, Fernsehen und Michelin-Sterneführer bekannter Name: Marc Forgione zeigt sich bei Pennsy mit einer Kuschelversion dessen, was da zwischen Paninischeiben in die heiße Presse gerät.

Marc Forgione Hummer bei Pennsy

Das soll ein Hummer sein, ihr Banausen. Und der kann meinetwegen weiterhin dekorativ herumliegen.

Sandwich mit Black Angus-Steak, Hummer oder Seitan?

Aber da schau her: In der Riege der bekannten Köche hat sich wohl niemand gefunden, der Mary Giulianis Idee umsetzen kann, auch vegane oder glutenfreie Gelüste zu bedienen. Cinnamon Snail ist keine TV-Köchin mit Hippienamen, sondern ein sehr bekannter Foodtruck in New York.

Pennsy Cinnamon Snail

Mein Gaumen sagt allerdings: Och nö, ich will jetzt kein Tempeh mit Sriracha-Mayo auf Grilltoast. Die Geschmacksnerven rufen nach Süßem.

Und so begrüße ich nun die Kalorien Nummer 783 bis 1546. Damit ich mal ein bisschen Edelfleisch ansetze.

Cookie bei Pennsy

 

The Pennsy findet ihr, wie der Name schon ahnen lässt, ganz in der Nähe der Penn Station, nämlich 2 Pennsylvania Plaza (33rd Street Ecke 7th Avenue). Öffnungszeiten und einen Auszug der Speisekarten gibt’s auf der Website.