Ach was, Cronuts, Macarons, Cupcakes: In New York gibt es auch Backwaren minus Trend und dafür mit Tradition dahinter. 1894 steht groß und breit an der Fassade von Veniero im East Village. Es ist angeblich die älteste Konditorei in den USA, und irgendwie hat sie es geschafft, den Anfangs-Hype echt italienischer Süßwaren über die Zeiten zu retten.
Der Zahn der Zeit hat zwar an den Räumen genagt, aber die Besitzer haben immer wieder aufpoliert, wo es nötig war, und dabei schön drauf geachtet, dass die von Hand verzierten Kupfer-Fliesen und das Buntglas in der Decke erhalten bleiben. Unten drunter, im Caféteil des Ladens, tummeln sich zwar keine behüteten Damen mehr, aber voll wird es hier allemal. Es sei denn, man kommt bei usseligem Wetter zur besten Lunch-Zeit: Für ein paar Minuten ist eine der Tischreihen tatsächlich leer.
Aber ich bin natürlich nicht zum Stühlerücken hergekommen. Während vorn am Tresen mit all den Biscotti, Cannoli, Minitörtchen und anderen Schlaraffalien eine lange Schlange von Leuten artig Nummern zieht und wartet, setze ich mich her, um mal wieder einen Cheesecake-Test zu machen.
Veniero bietet da allerdings mehr Auswahl, als ich bewältigen kann. Deshalb konzentriere ich mich auf Käse-Schoko-Kombinationen:
Das ist ein Stück Chocolate Mousse Cheesecake – der Name ist Programm: Auf der einen Seite Käsekuchen, auf der anderen Seite Schokoladenschaum, verdichtet zu einer Masse, bei der man jede einzelne Kalorien auf der Zunge liegen spürt. Puh! Aber es naht Erleichterung für Schokojunkies. Im Chocolate Chip Cheesecake kommt die Schokolade nicht als massiver Block, sondern eher als Flöckchen daher.
Mächtig ist beides. Ich habe zwar tatkräftige, heißhungrige Begleitung mitgebracht, aber wir müssen kämpfen. Deshalb heißt das ja auch Tortenschlacht.
Veniero, 342 East 11th Street (zw. First und Second Avenue)
Comments are off this post