90 Wythe Kinfolk Restaurant

 

Hier habe ich beste Aussichten auf leckeres, ein bisschen kurioses Essen. Kinfolk stammt ursprünglich aus Tokio und war (besser gesagt: ist immer noch) dort ein Treffpunkt für Expats aus Amerika und Europa. Die Besitzer zogen nach einer Weile zurück in die USA und suchten sich Williamsburg in Brooklyn als neues Zuhause aus. Und da gibt es abermals ein Konglomerat aus Café, Bar, Designstudio, Luxusfahrradbestellservice und inzwischen auch Modeladen.

Den Teil mit Speis und Trank sehen die Kinfolk-Leute inzwischen als “Food Project” – ab und zu wechselt das Küchenteam und damit die komplette Speisekarte. Deshalb bin ich heute hier, schaue neugierig auf die hübsche Karte, und schwupps, pendelt sich beim Blick in der Salat- und Gemüseabteilung fest.

 

Speisekarte bei Kinfolk in Williamsburg

 

Na, was lockt mich wohl? Für mich ist die Wahl eindeutig. Der Kellner ist begeistert und sagt verschwörerisch: “Du warst schon mal hier.” “Nö”, sage ich und erkläre ihm, dass ich nur die schwedische Variante dieses lustigen Restaurants kannte. “Na dann hast du eine gute Intuition beim Essen”, sagt er.

Finde ich auch. Guckt euch das an:

 

Warme Süßkartoffeln bei Kinfolk

 

So, nun könnt ihr ja noch mal hochscrollen, um das abzugleichen. Meine Wahl fiel auf die Mitte. Warme, angebratene Süßkartoffeln mit essbaren Blumen, Pop-Amaranth, Sonnenblumenkernen und einer Joghurt-Orangensauce, für die ich beinahe einen Löffel bestelle.

Ich komme kaum dazu, den Blick aus diesem kleinen Restaurant mit dem offenen Garagentor zu genießen. “Was ist denn mit deinem Essen passiert?”, fragt der Kellner in gespieltem Entsetzen mit Blick auf meinen blitzsauberen Teller. Leider kann ich ihn nicht davon überzeugen, dass der Teller von vornherein so leer war und er mir endlich meinen Salat bringen soll.

Aber das macht nichts. Ich nenne das jetzt meinen goldigen Lunch.

 

90 Wythe Kinfolk ist goldig

 

Kinfolk 90 Wythe, 90 Wythe Avenue (Ecke North 11th Street), Brooklyn