“Wie oft sagen Sie das am Tag?”, frage ich den Wachmann. Er lächelt betreten. Sehr oft. Ich finde, es würde die Sache vereinfachen, wenn er das gleich am Eingang verkünden könnte. “Sie wollen nicht, dass wir hier laut werden”, sagt er. Ich empfehle ihm, ein Schild um den Hals zu tragen. Er lacht kurz auf und eilt dann zu dem Typen im weißen Pullover. “Sehen Sie den?”, hat er vorher noch gesagt, “der denkt, ich sähe das nicht.” – “So wie ich?”, frage ich, und beeile mich zu erklären, dass man das aber anderswo wirklich darf.

Im Guggenheim Museum darf man keine Fotos machen. Nirgendwo. Das ist natürlich tragisch, weil ganz viel Touristen gar nicht wegen der aktuellen Ausstellung herkommen, sondern um die Innenarchitektur zu fotografieren. Darf man aber nicht. Und so kann ich hier kein Foto hinstellen von all den Dollarnoten, die mich umgeben. Dabei habe ich für sie einiges auf mich genommen. Den ganzen Sommer über habe ich es immer wieder aufgeschoben, sie mir anzuschauen, so dass ich mich jetzt durch heftige Böen mit dicken Flocken von oben und erstaunlich tiefem Schneematsch unten quälen muss – letzte Chance.

Als Karl Feldmann den Hugo Boss Prize gewann, entschied er sich, in der dazugehörigen Ausstellung sein Preisgeld zu präsentieren. 100.000 Dollar hat er hier an die Wände gepinnt, gebrauchte Scheine, manche ein bisschen krumpelig. Das sieht irre aus, ungefähr so (ich hoffe, das G. behält wenigstens den Link nach Ausstellungsende bei):

Hans-Peter Feldmann – Hugo Boss Prize 2010

Ein Foto hält das Überraschende aber letzten Endes gar nicht fest. Mich irritiert der Geruch in diesem Raum: Ich dachte immer, Geld stinkt nicht.