Was in New York Schlagzeilen macht: Unheimliches aus dem Nahverkehr, Hochhaus-Dämonen, jede Menge buntes Glas … und habt ihr schon das Neueste von den Pfadfinderinnen gehört?

Die Polizei sorgt für Sicherheit – oder Massenpanik

Überall, so scheint es, stehen Polizisten herum und sorgen für Sicherheit. Sie sorgen aber auch dafür, dass wir das Gefühl bekommen, von irgendetwas bedroht zu sein. Ständig. Und dann sieht die Anti-Terror-Einheit auch noch aus wie eine Mischung aus Soldaten und Bösewichten (habt ihr die Bilder der maskierten, schwarzgewandeten Polizisten in Paris am Donnerstag gesehen?). Da muss man ja Dauerschiss haben. So erklärt sich vielleicht, was am Karfreitag im New Yorker Bahnhof Penn Station passierte. Als Stromprobleme einen Zug stundenlang im Tunnel hielten und den Feierabendverkehr (bei uns wird Karfreitag größtenteils gearbeitet!) blockierten, rastete ein Fahrgast aus. Die Bahnpolizei setzte einen Taser ein, um ihn zur Räson zu bringen. Aber ein paar Leute in der Menge hielten das Geräusch für Schüsse, rannten kreischend los und begannen damit eine Massenpanik, bei der mindestens 16 Menschen verletzt wurden. (Nachlesen bei CBS)

Pfadfinderinnen gehen zelten – oder haben sowieso kein Dach über dem Kopf

Rund 28.000 Mädchen aus dem Großraum New York gehören einer Pfadfinderinnengruppe an. Ihre Gruppen-Nummern sind den fünf New Yorker Stadtbezirken zugeordnet (die Bronx hat die 1000er, Brooklyn die 2000er und so fort), doch dieses Jahr kam die Girl Scout Troop 6000 hinzu: Sie besteht komplett aus obdachlosen Mädchen. (Nachlesen in der New York Times)

New York demonstriert – sogar gegen Dämonen

Jedes Mal könnte ich in der Apfelpresse über Demonstrationen und Proteste schreiben, die sich meist gegen Vorhaben der Trump-Regierung richten. Beim Tax Day March (dem Stichtag, an dem wir alle unsere Steuererklärungen abgeben müssen, da kennt unser Finanzamt keinen Spaß!) am 15. April forderten die Massen, dass der Präsident seine Steuererklärung offenlegt. Am Earth Day vergangenen Samstag folgte der March for Science, den Umweltschutz speziell feierte ein Mini-Climate March (der größere ist nächstes Wochenende in Washington), fürs kommende Wochenende sind u.a. Friedensdemos in NYC angemeldet, von Plänen für den 1. Mai mal ganz zu schweigen. Aber New York wäre nicht New York, wenn es nicht auch eine Veranstaltung wie diese gäbe: Exorzismus gegen die Dämonen in einem Hochhaus mit angeblichen NSA-Büros. (Der Dämonenquatsch ist dokumentiert – Achtung, das ist keine seriöse Nachrichtenquelle, sondern Unterhaltung! – bei Exorcise The NSA)

Rauchen tötet – und leert den Geldbeutel

Virginia kichert über New York: Im Tabakanbauland kosten Zigaretten einen Bruchteil dessen, was New Yorker in der Bodega lassen. Denn Tabak lässt sich regional mit allerlei Steuern und Vorschriften belegen, und New Yorks ehemaliger Bürgermeister Bloomberg führte einen wahren Feldzug gegen Raucher. Rauchverbot in Gaststätten kommt euch bekannt vor? Ratet mal, wer damit angefangen hat! Der derzeitige Bürgermeister Bill de Blasio will dafür sorgen, dass eine Schachtel Zigaretten in NYC bald 13 Dollar kostet. Derzeit liegt der Mindestverkaufpreis bei 10,50 Dollar. (Nachlesen und Foto von einem niedrigen Zichtenpreis angucken bei amNY)

Verkehrserziehung – auf die harte Tour

Oft höre ich, wie New York-Besucher sich über Warnschilder lustigmachen. Zum Beispiel soll man für heruntergefallene Gegenstände nicht auf die U-Bahn-Gleise klettern. Selbst wer nicht weiß, dass die Züge keine Oberleitung haben, sondern eine dritte Schiene unter Starkstrom steht, kann sich doch denken, dass das gefährlich ist? Leider nein. Diesen Monat wurde trotz der allgegenwärtigen Warnhinweise eine 13-Jährige bei dem Versuch überfahren, ihr Handy vom Gleis zu klauben. Deshalb bekommen New Yorker Schulen jetzt Besuch von der Polizei, die den Kids nach eigenen Angaben einbläuen will: “Es ist doch nur ein Smartphone.” Mal schauen, wie das bei der Zielgruppe ankommt. (Nachlesen bei DNA Info)

Reiche Leute brauchen Hilfe – beim Aufräumen

In New York gibt es seltsame Freizeitvergnügen. Fotos von den eigenen Füßen auf Hochhausbaustellen machen zum Beispiel. Oder die absurdesten Blüten des Immobilienmarkts sammeln. Wohnungspreise sind ein Dauerthema, und die extravaganten Extras (ha!) erst recht. Völlig ironiefrei haben Baulöwen den Bewohnern ihrer Luxusimmobilien schon einen Privatjet bereitgestellt (für lumpige 125.000 Dollar pro Flug). Jetzt wirbt ein Neubau mit Aufräumhelfern, die das Kultbuch von Marie Kondo verinnerlicht haben – und für 500 Dollar aufräumen. (Nachlesen bei Curbed)

Wie New York zum Mekka der Glasbläserei wurde

Es gibt Glasbläsereien in New York, aber das ist nicht der Punkt. Glas ist gerade in aller Munde (sic!), weil eine gleich doppelt ungewöhnliche Ausstellung begonnen hat. Die bizarren, teils riesigen Glasskulpturen des amerikanischen Künstlers Dale Chihuly stehen im Botanischen Garten – und selbiger wurde teils radikal umbepflanzt, damit Flora und Glas zusammenpassen. (Bilder anschauen beim Gothamist)