Vom Independence Day habt ihr vielleicht schon einmal gehört: Am 4. Juli feiern die USA Geburtstag. Dieses Jahr fällt dieser Geburtstag auf einen Samstag. Das ist jetzt blöd.

Die meisten anderen Feiertage hängen nicht an einem Datum, sondern liegen auf einem Montag, mal dem ersten, mal dem drittenm mal dem letzten Montag im Monat. Auf diese Weise springt immer ein langes Wochenende heraus.

Und weil es hierzulande so viele Tage nicht gibt, an denen wir nicht zur Arbeit müssen, gibt es für den 4. Juli eine praktische Lösung: Dann findet der Feiertag eben vorher statt. Mit vorgezogenen Geburtstagsglückwünschen haben New Yorker ja sowieso keinerlei Probleme.

Also bleibt dieses Jahr  am 3. Juli die Wall Street mal schön geschlossen. Der Banker will schließlich irgendwann auch mal ins Haus in den Hamptons, das war ja teuer genug. Die Regierungsangestellten machen auch frei. Die Müllmänner kommen aber ganz regulär, versichern sie in ihren offiziellen “was passiert am Feiertagswochenende”-Übersichten noch schnell. Also am Freitag. Am 4. Juli nicht. Da hat dann auch die Post geschlossen. Die Bahnen fahren unterdessen am Freitag schon mal auf dem Samstagfahrplan.

Da soll noch eine durchsteigen! Aber grad heute komme ich an einer Statue vorbei, die mir das Verhältnis von Amerika zur Arbeit mit einer Unterkante-Oberlippe-Symbolüberflutung erklärt. Jetzt schaut euch das an:

 

Amerika Arbeit

 

Das ist Arbeit. Der Mann da. Arbeit. Und nein, das ist ausnahmsweise kein Feministinnenhumor. Amerika (eine Frau, versteht sich) zieht gerade ihren Umhang drüber. Unter die Fittiche genommen, Arbeit!

Arbeit hält in der Linken eine Handvoll Werkzeug, in der rechten rollt er das Rad des Fortschritts. Komplett mit Flügel, wie es sich für steinerne Symbole gehört. Auf der anderen Seite schleicht übrigens ein Ureinwohner heran … ach, das sieht man hier aber leider gar nicht.

So einen Ausbund an Symbolen zum Ausknobeln findet ihr ganz im Süden von Manhattan. Dort steht zum Glück immer noch das imposante Zollhaus, das heute unter diversen Namen bekannt ist. Alexander Hamilton Custom House ist der offizielle Name. Aber heute arbeiten dort keine Zollbeamten mehr (na, heute ja sowieso schon mal nicht, habt ihr etwa nicht aufgepasst?).

Deshalb findet ihr es auch, wenn ihr nach dem – übrigens empfehlenswerten! – National Museum of the American Indian fragt. Zu den vielen Verzierungen des opulenten Gebäudes gehört auch die Statuen-Reihe “Continents” von Daniel Chester French. Der Lincoln in Washington geht auch auf dessen Künstlerkonto.

Vor dem Custom House in New York stehen übrigens nur vier Kontinente. Schließlich ging es dem Zollhaus Anfang des 20. Jahrhunderts um Geld. Also darum, mit wem man Handel treibt und dann abkassieren kann. Jetzt dürft ihr mal raten, welche Kontinente da außer Amerika noch in Stein gemeißelt sind.