Letzte Woche haben mich diverse Leute gefragt, ob hier über “Stilleben A40” berichtet wurde. Ein Kollege hatte sogar eine Umfrage gestartet, was Journalisten im Ausland von der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet mitbekommen. Er wollte wissen, ob solche Großveranstaltungen als PR-Maßnahme funktionieren.

Jetzt lese ich Fragen, welche Wirkung das Unglück auf der Love Parade auf eben jenes Unterfangen hat. Ich erinnere mich, wie mir Dieter Gorny vor fast drei Jahren im Interview sagte, die Love Parade – und nicht etwa ein lokales Festival wie Juicy Beats oder Bochum Total – solle deswegen ins Ruhrgebiet kommen, weil sie “internationale Strahlkraft” habe.

Hier wird in der Tat über das Unglück vom Samstag berichtet. Die New York Times hat in der Sonntagsausgabe darüber berichtet und heute online einen recht langen Artikel darüber gebracht, wie über die Schuldfrage diskutiert wird. Die New York Post schaut auf die Probleme der Helfer und stützt sich auf AP. Die New York Daily News zitiert von der BILD-Website und zeigt passendes Bildmaterial. Die Gratis-Zeitung Metro zitiert unter der Überschrift “‘Love’ celebration ends in stampede” die Agentur Reuters und bringt ein Bild von Getty Images – darauf ein Mädchen, das vor einem Haufen Kerzen hockt.

Einmal lese ich, dass die Love Parade schon seit 2007 im Ruhrgebiet stattfindet. Aber nirgendwo wird mit einem Wort erwähnt, dass die Veranstaltung eins der großen Aushängeschilder der Kulturhauptstadt 2010 war.