Pommes-Kurator – diese Berufsbezeichnung fällt selbst in New York auf. Und tatsächlich: Eine rappelvolle Ausstellung namens “Fries of New York” zeigt rund 100 Beispiele aus New Yorker Fritteusen – und zwar einzeln, hochkant und unter Glas.
Vor jedem der Kartoffelstäbchen liegt ein Schild mit einer Ausstellungsstücknummer und Informationen darüber, in wessen Fritteuse das Exponat dereinst schwamm, welche Besonderheiten es zu ihm zu erzählen gibt und natürlich auch, zu welcher Art es zählt. Shoe String zum Beispiel.
Ziemlich oft höre ich die vielen Menschen um mich herum darüber sprechen, wo sie gleich wohl essen gehen. Ich habe mit den Bauch lieber schon vor dem Ausstellungsbesuch gefüllt; man will ja nicht auf die Glashauben sabbern. Und gerade als ich denke, ich hätte mich jetzt über wirklich alle Arten Ne wYorker French Fries, Entenfett-Pommes und Kartoffelwaffeln informiert, sehe ich das hier.
Da versagt die Tiefkühlware, diese Art Frittierkartoffel kommt frisch (aus dem heißen Öl) auf den Tisch. Sieht irre kompliziert aus, kommt aber gar nicht aus einem der New Yorker Sternerestaurants, sondern aus einer Sportsbar-Minikette. Die Idee dieser Kartoffel am Stiel stammt der Firmengeschichte nach aus Ecuador.
Apropos Geschichte: Der Ketchup-und-Mayo-Hersteller, dessen Idee diese Ausstellung war, hat im Eingangsbereich eine Timeline an die Wand gepinselt, in der Ketchup und Kartoffel um Einträge wetteifern. Da steht zum Beispiel das hier:
Jetzt weiß ich ja, was ich zu entgegnen habe, wenn mir mal wieder einer sagt: Fleisch ist mein Gemüse.
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