Es ist dunkel und ich schaue auf die Bühne. Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter. Ich zucke nicht zusammen, spüre aber den Impuls, sie abzuschütteln. Ganz nah an meinem Ohr sagt eine Stimme:

“Sie dürfen während der Vorstellung nicht fotografieren, sorry.”

Außer mir sind vielleicht 20 andere Leute in der Vorstellung, und zum Glück habe ich ja vorher die leere Bühne fotografiert – und einen Vorhang gibt es in dem kleinen Theater im zweiten Stock nicht.

 

 

Dann kommen Sigmund Freud und Carl Jung auf die Bühne und zeichnen ihre seltsame Beziehung nach (die zu den Frauen scheint genauso seltsam): “Secrets” basiert auf Briefen zwischen den beiden Psychoanalytikern. Das Theaterpersonal nimmt das Ganze ganz wörtlich: Nach dem Stück kommt unvermittelt jemand nach vorn und beginnt einen Vortrag über das Stück (mit ein paar Fragen). Dem Mann legt niemand eine Hand auf die Schulter. Aber als bereits die Hälfte des Publikum den Saal verlassen hat, macht irgendeiner der Kollegen des Herrn schon mal das Licht an.