Wurftechnik

Wieso machen die das? Da gibt es eine ganze Reihe an Erklärungen, je nachdem, wen man fragt. Manche machen daraus zum Beispiel ganz nach Gusto eine Form von Protest. Darüber lacht Rob. Er ist in einfachen Verhältnissen in New York aufgewachsen und kennt das Ganze seit den 70er Jahren. Seine Antwort auf die Frage ist: “Einfach so. Ist doch ein tolles Geschicklichkeitsspiel.” Und natürlich geht es mal wieder drum, wer höher hinaus kommt. Ein alter Hut. Nicht so ganz: Hohe Absätze habe ich da oben bisher noch nicht hängen sehen.

Terrorhunde?

Gleich noch mal Hunde: Deren Hinterlassenschaften sind wie in allen Großstädten auch in New York ein Thema. Auf den meisten Schildern, die ans Häufchen-Aufheben erinnern, steht irgendwo die Androhung einer Geldstrafe. Aber man kann das natürlich auch anders ausdrücken. In Williamsburg zum Beispiel hat es jemand geschafft, zwei sehr gegensätzliche Stimmungen in einem Satz unterzubringen:

Sonderangebot

Na toll, denke ich, jetzt haben sie mich. New Yorker sind verrückt nach Sonderangeboten, und darüber kann man sich lustig machen, solange es geht – irgendwann macht man mit. Ich jedenfalls ertappe mich immer öfter dabei, wie ich Anzeigen studiere. Ich schneide auch Coupons aus. Das kommt davon, in einer teuren Stadt zu leben. Und so kommt es, dass ich vor ein paar Wochen noch spöttisch gelacht habe, als mir einer weismachen wollte, da mache ein neuer japanischer Klamottenladen auf, dabei gibt es den schon seit bestimmt sechs Jahren, nur jetzt macht er eben fast…

Ruhe in der Rush Hour

Hier hetzen viele, viele Leute durch. Grand Central sieht toll aus, ist aber eben nun mal kein Museum, sondern ein Verkehrsknotenpunkt in New York. Links und rechts in der Vanderbilt Hall wartet derzeit “Through my Window” vom südkoreanischen Künstler Ahae – und bringt mich dazu, mich einen Moment auf eine Bank sinken zu lassen. Die Bilder hat Ahae alle durch dasselbe Fenster gemacht. Sie wirken wie ein Pausenknopf.

Bäume suchen ein Zuhause

Ist das jetzt die richtige Jahreszeit? Pflanzen kann man sie jetzt ja. Doch von Bäumen, denen das Laub ausfällt, fühlt mancher potenzielle Spender sich vielleicht ähnlich wenig angesprochen, als wenn ein Tierheim mit räudigen Hunden um neue Zuhause werben würde. Andererseits: In Kürze gibt es ja die prächtigsten Farben zu sehen. Der Bürgermeister möchte eine Million Bäume in New York pflanzen lassen, und dazu sollen die Bürger auf diverse Weise beitragen. “Million Trees NYC” frohlockt, dass die Hälfte schon steht. Ich frage mich wieder einmal, wer eigentlich in New York die Bäume zählt.

Ernte in Bestform

Heute suche ich mir gar keine mysteriösen Gemüse aus. Diese Jahreszeit bringt schon diejenigen in Bestform, die ich gut kenne. Die einen machen sofort einen auf Babylon: Hier heißen sie Eggplant, und da passt die neue Farbe. Die Zweitform, na ja, nicht so ganz. Aber Aubergine? Deutsch-Französisch macht das Ganze unverständlich. Von der gleichnamigen Farbe keine Spur: Sie läuten das Ende der reichen Spätsommererntezeit ein. Gleichzeitig kommen auf den Markt am Union Square schon all die Kürbisse, die es zum großen Teil in Europa auch gibt, die hier aber so viel leichter zu bekommen sind….