Von wegen Echo!

Ich finde sie unheimlich. Vorher habe ich schon Fotos davon gesehen – wie Sie jetzt, liebe Leserinnen und Leser, nur schärfer – da war das auch schon so. Und jetzt wird es nicht besser. Auch wenn alles Drumherum so friedlich ist. Oder gerade deswegen. “Echo” ist das diesjährige Ausstellungsstück im Madison Square Park. Die Kunst vom letzten Jahr fand ich poetischer, aber das liegt sicherlich an mir. Jaume Plensa hat sich für “Echo” gleich mal die nächste Generation vorgeknöpft: Eine Neunjährige aus der Nachbarschaft in Barcelona stand ihm Modell.

Rätsel: Wer da?

Das ist ja nun wirklich keine Stelle, wo jeder hinschaut. In einer Gegend, die kaum Touristen anzieht, wo also kaum jemand mit Kopf im Nacken herumstolpert, erscheint das Zeichen doch etwas hoch. Aber irgendwer muss da ja auf ein Publikum gehofft haben. Oder kennt die Leute von gegenüber.

Die Punk-Insel

Governors Island ist eine ganz schön unbekannte Insel in New York. Noch. Ihr Kunst- und Kulturprogramm zieht jeden Sommer mehr Menschen an. Das freut mich. Aber ich freue mich nicht auf den Tag, an dem ich hier nicht mehr hinfahren kann, um meine Ruhe zu haben. Heute sehen ja schon die Verantwortlichen Grund dazu, die Besucher zu warnen – und zwar noch bevor sie eine Fähre betreten. Ich mag zwar die Ruhe auf Governors Island (keine Autos!), aber ich mag eben auch Punkrock. Und hier wartet das entspannteste Festival auf mich, das ich je erlebt…

Kunst am Bau

Es gibt bestimmt wieder Leute, die sagen, die haben doch einen Vogel. Der Vogel, der hier zwischen Steckdosen hockt, ist kein Werbemittel. Oder na ja, irgendwie schon. Die Bude ist voll bei Crest Hardware, einem Heimwerkermarkt in Williamsburg. Denn heute ist hier Vernissage. Zum zehnten Mal verwandelt sich der Gebrauchsgüterladen für ein paar Wochen in eine Galerie, und zwar ohne den Verkaufsbetrieb einzustellen. Ich finde ja, die Welt braucht mehr solcher Veranstaltungen. Ich mag eben Sachen, die meine Wahrnehmung herausfordern. So sehe ich in einer Reihe von Schaufeln auf einmal den perfekten goldenen Schnitt, entdecke…

Moment mal: Eine Stadt voller Hänger

“Habt ihr auch eine U-Bahn da, wo du herkommst?”, fragt er. Das rührt nicht von der Ignoranz her, die Europäer Amerikanern gern nachsagen. Wir haben gerade über den Lärmpegel in New York gesprochen, und er hat gesagt, dass sie Bremsen der U-Bahn schon immer so gequietscht und gekreischt haben. Deshalb fügt er an: “Und, die ist bestimmt leiser, oder?” Ich versuche, auf höfliche Weise zu erklären, dass die U-Bahn, die ich gewohnt war, moderner ist als das olle New Yorker System. Aber, versuche ich seinen Zorn auf die New Yorker Zustände zu beschwichtigen, in New…

New York Trash: Wohin mit dem Fisch?

New York ist ja nicht nur Glas-Stahl-Landschaft, sondern auch Uferzone. Vor allem, seit der Bürgermeister es sich in den Kopf gesetzt hat, das Wasser zum sechsten Stadtbezirk zu machen, kommt man da auch oft ran. Und der Fluss ist ja nicht einfach nur hübsch anzuschauen, sondern auch ein Lebensraum. Darin tummeln sich erstaunlich viele Fische, und die darf man da rausfischen. Auch an Stegen, die eigentlich mehr so zum Flanieren und Skyline-Gucken gedacht sind. Oder als Fährenhaltestelle. Damit aber nun Angler und Nicht-Angler eine so friedliche Koexistenz führen können wie Seestern und Qualle, muss das…

Zeit ist Geld

Heute ist Museum Mile Festival. Für drei Stunden am frühen Abend sind 20 Häuserblocks der Fifth Avenue gesperrt, und neun große Museen öffnen ihre Türen, ohne Eintritt zu verlangen. Bei der Gelegenheit wollte ich rasch ins Guggenheim springen und mir nur eine einzige Sache anschauen:  Hans-Peter Feldmanns Preisgeld. Der deutsche Künstler hat 2010 den Hugo Boss Prize gewonnen, und das nutzt er in seiner Soloausstellung in einer der kleinen Seitengalerien im Guggenheim Museum. 100.000 Dollar hat er dort an die Wand gepinnt. Aber heute bekomme ich sie nicht zu sehen. Die Schlange draußen auf der…