Bus zur Arbeit

Solche Verkehrsmittel sieht man in New York nur selten. Man könnte damit sicherlich Touristen begeistern. Aber die sind hier nicht eingeladen. Auf den Sitzen nehmen Leute Platz, die in diesem Teil Brooklyns ein Geschäft eröffnen wollen. Gerade in diesen Zeiten, wie man ja seit rund zweieinhalb Jahren so gerne sagt, ist das schwierig. Um die lokale Wirtschaft anzukurbeln, können sich Existenzgründer heute ganz viele Ladenlokale in der Gegend anschauen – auf Tour mit Molly the Trolley.

New York Trash: Haltet die Presse

Irgendwo muss er ja hin, der Müll. New York-Besucher sind meist irritiert über die großen Plastikbeutel am Straßenrand. Bewohner wissen in der Regel, wann die da erscheinen. Oder sie haben Personal, das weiß, wann der Müll rausmuss. Das System hat seine Tücken – und ist mir eine neue Serie wert. Sie beginnt mit einem vermeintlichen Besucher aus der Zukunft: In diese neue Mülltonne wirft man seine Pappbecher ungefähr so, wie man sonst Briefe in den dafür vorgesehenen Kasten steckt: Erst die Lade aufziehen, Müll drauflegen, zumachen. Hier ist aber auch noch Sonnenenergie im Spiel. Während…

Kann Ken?

Sieben Jahre nach der Trennung arbeiten sie zusammen vor der Kamera. Da will er sie zurück. Er kauft Cupcakes, plakatiert den Times Square voll – und sie wird schwach. Nein, trotz wöchentlicher Hoffnungsschimmer in den Boulevardzeitschriften hat nicht Brad Pitt sich wieder mit Jennifer Aniston eingelassen. Dieser erfolgreiche Freier hat keine Kinder, dafür aber einen Hersteller.

Literatur ohne Ende

T. C. Boyle steht halb hinter dem Regal und wippt auf den Zehen. Vorne steht eine strenge Frau, die ihn schließlich heranwinkt auf seinen Platz zwischen “Addicted/Recovery” und “Philosophy”. Das sind keine Schubladen, sondern Buchregale, und bei “Philosophy” bleibt eine Frau ungerührt stehen und sucht sich Lektüre aus, als T. C. Boyle schon zu erzählen beginnt. Von Adlern, wahlweise weißköpfig oder golden, und von Mini-Füchsen (“so groß wie Hauskatzen, normale Hauskatzen, also nicht Ihre fetten Katzen zu Hause”) und Mini-Schweinen und bodenbrütenden Vögelchen und Ratten (nicht mini) auf einigen der Channel Islands berichtet er, weil…

Protzen trotz Rotz

Da hat es doch tatsächlich noch mal geschneit. Sag ich doch, da kommt noch einmal was nach. Nicht dass ich eine Schwalbe gesehen hätte wie im Sommer, aber recht warm war es mal kurz. Nu hat es geschneit, und alle machen sich Sorgen, dabei sieht es doch schön aus und taut auch wieder weg. Und es erinnert daran, dass nun mal Februar ist und nicht etwa Mai. Diejenigen, die so richtig verinnerlicht haben, dass wir hier auf Inseln leben und sich entsprechend auf Wasserverkehrjobs verlegt haben, die wissen das sowieso. Sie fegen den Schnee auf…

Automatisch Kunst

“Können Sie einen Dollar wechseln?”, fragt das Mädchen. Seine Mutter steuert schon in den Laden, vor dem der Automat steht. Der Laden ist eine Galerie und ich frage mich, ob die beiden schon einmal hier waren. Schließlich ist das nicht irgendein Automat, in dem man sich beliebige Kunstwerke ziehen kann: In diesem bekommt man nur ein einziges Werk in einer festgelegten Auflage, und obendrein ist es Teil einer Serie. Das zieht wiederkehrendes Publikum für die Galerie, die gerade “between installations” ist (so wie andere hier between jobs). Inzwischen hat das Mädchen ein paar Vierteldollar in…

Schick angeschickert?

Dem Chelsea Art Museum geht es gar nicht gut. Finanziell in der Bredouille, ist es in diesem Jahr in dem Gebäude, das ihm einmal gehörte, geduldet. Wie es weitergeht, verrät noch keiner. Aber von Ausstellungen dort habe ich seit Dezember schon nichts mehr gehört. Trotzdem bin ich heute da – in Sachen Mode. Die “Designers and Agents” findet an mehreren Orten statt, unter anderem auf drei Stockwerken im Chelsea Art Museum. Vielleicht habe ich da vorher nie so drauf geachtet. Oder es liegt gerade etwas Besonderes an, dessen Beginn ich nicht mitbekommen habe. Auf jeden…