Die Leute reden vom Zeitungssterben, und Debbie Ullman versteht nur Kompost. Anders kann ich mir nicht erklären, was ich hier vor mir sehe. Das ist eine dieser gelben Zeitungskisten, aus denen man sich eine “New York Post” ziehen kann. Oder besser gesagt: konnte.

Zeitungskasten für Kompost

Die Ausgabe, die da im Vorschaufenster liegt, ist nicht echt. Ullman hat sie gestaltet, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: Kompost in der Großstadt. Ein Pilotprojekt im East Village lotet gerade aus, wie gut das geht. Und wie viele Leute mithelfen wollen, den New Yorker Müll zu reduzieren.

Eine Möglichkeit liegt im Gemüseabfall. Mit speziellen Kompostbehältern lässt sich organischer Abfall auch in der Wohnung zum geregelten Verfall bewegen – zum Beispiel mit Würmern. Wessen Sache das nicht nicht, darf die “food scraps” an Sammelstellen abgeben.

Die Zeitungskisten sind eine Möglichkeit dafür – vor allem aber sorgen sie für Aufsehen. Theoretisch kann ich mir den Code zum Zahlenschloss besorgen und meine Kartoffelschalen und Apfelgehäuse hier hineinschütten. Praktisch allerdings kann ich die Zahlenkombination hinter dem auf der Website von New York Compost (lustiges Wortspiel, gelle?) Link nicht finden.

Auch die gelbe Kiste finde ich nicht ohne Weiteres. Sie steht nämlich nicht neben einer U-Bahn oder an sonst einem Ort, an dem man die Zeitung vermuten würde. Im Urban Garden Center muss ich nach ihr fragen. Und im hinteren Bereich, bei den Hühnern, da steht sie dann. Komplett mit einer Ladung zum Kompostieren.

Kompost

Dass die Schlagzeile einer echten Post-Titelseite täuschend ähnlich sieht, hat einen einfachen Grund: Debbie Ullman war zehn Jahre lang Grafikdesignerin bei der Konkurrenz – der Daily News.