Seeloewe American Museum of Natural History

Wart ihr schon mal Seelöwen fotografieren? Ich gestehe, ich mache das ab und zu. Der Dicke und ich, wir verstehen uns eben.

Ehe ihr jetzt meint, ich hätte mich leichtsinnig für ein Angeberfoto in Gefahr begeben: Ich stehe weder am Strand, noch bin ich über den Zoozaun geklettert. Aber ich kann euch erklären, wo – und wie – man diese beeindruckenden Tiere in New York fotografieren kann.

Besuch im American Museum of Natural History

Zuerst einmal geht ihr dafür an die Kasse. Beim American Museum of Natural History ist der Eintrittspreis auf den Tafeln zwar nur eine Empfehlung, aber irgendetwas löhnen müsst ihr schon. Die meisten Touristen können sich das ja auch locker leisten. Und: Wer vorab online bestellt, zahlt zwar den empfohlenen Preis, spart sich aber auch die oft lange Schlange an der Kasse und darf an die elektronischen Ticketautomaten.

So oder so: Lasst euch nicht von den Dinosauriern in der riesigen Eingangshalle ablenken. Wir wollen doch ans Meer. Das liegt in diesem Museum passenderweise im Untergeschoss.

Also erst mal durch die Biodiversity-Ausstellung, wo großes und kleines Getier plus Regenwaldweg zeigen, was der gute alte Noah seinerzeit eigentlich für eine Mammutaufgabe hatte (wenn man dran glaubt). Dann rechts, und schon sieht man eine der Berühmtheiten des Naturkundemuseums: den Blauwal in Originalgröße. Eben weil er so groß ist, ist er allerdings schwer zu fotografieren. Man darf sich aber drunterlegen und staunen.

Täuschend echte Szenen aus der Wildnis

Drumherum sind so genannte Dioramas: Hinter Glas spielen sich lebendig wirkende Szenen in der Wildnis ab, in dieser Halle alle mit Bezug zum Meer. Da springen Delfine, tauchen Vögel, und hinten hinter der Treppe steht der Dicke und guckt, was die Weiber machen. Daneben schaut eine Seekuh (die heißen auf Deutsch doch so?) irgendwie alarmiert.

Seekuh Manatee American Museum of Natural History

Das liegt vielleicht an den vielen Blitzlichtern. Wer Seelöwen fotografieren will, sollte auf den Blitz verzichten. In freier Wildbahn sowieso, aber da sollte man schon mal gar nicht so nah rangehen. Tiere stören ist doch das Letzte, und die tonnenschweren Viecher sind schneller als man meint.

Seelöwen fotografieren? Bitte ohne Blitz!

Ich finde, irgendwie sieht man das auch hier, hinter Glas. Wo ein Blitz nur irgendwo auf das Glas trifft und statt den Tieren die Menschen blendet. Also: aus mit dem Ding.

Nun bleibt die Frage, wie das Foto scharf wird, wenn doch einiges an Licht fehlt. Die Dioramen sind toll beleuchtet, und damit sie so richtig schön zur Geltung kommen, ist es rundherum ganz schön dunkel. Aber beim Seelöwen-Fotografieren gibt es einen Trick.

Ich mache meine Fotos mit dem Smartphone, und für Belichtung und Schärfe nutze ich die wunderbare App namens Pro Camera. Die braucht ihr aber nicht unbedingt. Viel wichtiger ist die Haltung.

Mach die Kameraklaue!

Ich halte das Telefon wie in einer Klaue (passt ja zum Tierfotografieren), also mit der Handfläche zu mir, Daumen unten, alle Finger oben. Den Ellenbogen des dazugehörigen Arms halte ich dicht am Körper, manchmal stütze ich ihn noch mit der anderen Hand. Ich bin quasi mein eigenes Stativ. Diese Haltung ist zuerst ganz schön ungewohnt, aber das geht vorbei, und es lohnt sich.

Und jetzt kommt die Schwachstelle: Irgendwie müsst ihr ja nun auch mal das Foto machen, also auf den Auslöser drücken, ne? Der Dicke guckt, und ich nicke.

Der Spezialtipp zum Seelöwen-Fotografieren

Um im Museum Seekühe, Delfine und Seelöwen zu fotografieren, stelle ich den Zeitauslöser ein – so wackle ich nicht im letzten Moment an der Kamera, sondern halte sie ganz ruhig, und sie macht den Rest selbst.

Für mich hat sich eine Wartezeit von 6 Sekunden bewährt. In der Zeit schaffe ich es locker, meine Klauenstativhaltung einzunehmen und gegebenenfalls einzuatmen und ganz kurz die Luft anzuhalten. Das Ergebnis seht ihr ja.

Die Fotos, die ich hier eingebunden habe, sind Schnappschüsse (ich habe nicht lange gefackelt, hinstellen, Timer an und los) und komplett unbearbeitet. Ihr seht, sie sind nicht perfekt. Aber ein richtiges Stativ darf man in New Yorker Museen nicht aufstellen. Und falls ihr bisher Probleme mit Fotos unter den Bedingungen hattet, unter denen ich die Seelöwen fotografiert habe, probiert es doch einfach mal aus.

Übrigens: In New York gibt es auch lebendige Meeressäuger. Wale und Delfine zum Beispiele, und auch Seehunde (wenn auch keine Seelöwen). Die sind allerdings ohne ein dickes Teleobjektiv nicht zu fotografieren.

American Museum of Natural History, Central Park West Ecke 79th Street, Website