Privat untergebrachte Besucher wundern sich zuweilen, wenn nach einem langen Abend die Gastgeber in aller Frühe an der Couch vorbeihuschen. “Just moving the car”, sagen selbige dann verschlafen. Als ob Autos wie seinerzeit Pferde ab und zu einmal Bewegung brauchten.

In Wirklichkeit kennen sie die Feinheiten der New Yorker Parkverbote. Die sind selten generell. Zu bestimmten Zeiten darf man, zu anderen darf man nicht parken. Und wenn die Parkerlaubnis morgens um sieben erlischt, muss man eben das Auto woandershin fahren. Und warum?

Weil sonst kein Platz ist. Sehr viele Straßen sind Einbahnstraßen, in denen man mal links, mal rechts parken darf. Außerdem werden die Straßen gesäubert. Deshalb muss zum Beispiel in meiner Straße an zwei Tagen pro Woche die linke Seite, an weiteren zwei Tagen pro Woche die rechte Seite geräumt werden – jeweils für anderthalb Stunden.

Die Nachbarschaft hat ihre eigene Art, damit umzugehen. Schließlich sind Parkplätze, wie alles, was mit Platz zu tun hat, Mangelware.

Das bedeutet nun nicht, dass Parken in zweiter Reihe in New York legal wäre. Aber Steve, mein Vermieter, regt sich sehr gerne darüber auf, dass die Polizei auch dann Tickets für das Parken auf der zeitlich eingeschränkten Seite verteilt, wenn, wie hier, der Straßenfeger deutlich sichtbar schon dagewesen ist.