Ob die Bauarbeiter neben meinem Büro heute die Schweigeminuten zum Gedenken an die Opfer der Anschläge des 11. September einhalten? Sie sind verdächtig still. Allerdings haben sie auch Beton gegossen, vielleicht warten sie nur ab.

Heute ist das bekannteste 9/11-Denkmal für die regulären Besucher geschlossen und den Angehörigen der Opfer vorbehalten. Aber mir gefällt ein anderes ohnehin noch besser, wenn man das überhaupt so sagen kann in diesem Zusammenhang. Es steht auf Staten Island und rahmt die Lücke ein, in der inwischen das neue World Trade Center One wächst:

 

 

Man muss von der Fähre aus nur ein paar Schritte gehen. Und erst einmal sieht das Denkmal zwar hübsch geschwungen, aber irgendwie auch unscheinbar aus.

 

 

Aber so einfach hat es sich der Designer Masayuki Sono nicht gemacht. “Postcards” hat erstens die Form zweier gigantischer Postkarten, die sich an den Ecken etwas biegen. Und zweitens … hat er eine berührende (und berührbare!) Form gefunden, um die Opfer in der Innenseite der Postkarten zu ehren.

 

 

Und nur fürs Protokoll: Die Fotos habe ich in weiser Voraussicht an einem Tag gemacht, an dem der Himmel bedeckt war. Heute strahlt die Sonne fast so wie am 11. September vor elf Jahren. Unheimlich, irgendwie.