Nicht schon wieder Crack!

Manche Bezeichnungen sind gleichzeitig korrekt und irreführend. Sozusagen das alte “Teekesselchen”-Spiel im Extrem. Das fiel mir besonders auf, nachdem ich über den New Yorker Crack Pie geschrieben hatte – seitdem lieben Suchmaschinen mich, wenn jemand nach Crack-Rezepturen sucht. Dabei hat das eine mit Konditoreikunst und das andere mit Drogensucht zu tun, und es gibt keine Schnittstelle. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Deshalb kann ich es mir keinesfall erlauben, sarkastische Gedanken zu verfolgen, als ich sehe, wie missverständlich ein Öko-trifft-Feinkost-Laden seine Ware auszeichnet:

Gerührt, nicht geschüttelt

Abgegriffen. Ausgelutscht. Mir fallen nur Worte ein, die in diesem Zusammenhang missverständlich ausfallen. Deshalb schreibe ich es lieber so: Die Aussicht auf ein Egg Sandwich entlockt wohl keinem New Yorker ein freudig erstauntes “Oh, das klingt gut, was ist das denn?”. Eier zwischen Brotscheiben oder dem, was der Amerikaner unter Brötchen versteht, gibt es in jedem Eckladen, schnell eingeschlagen zum Mitnehmen, und draußen bullert der Automotor. Trotzdem kann so ein Egg Sandwich lecker sein. Es kann sogar auch so aussehen. Ich habe zugeschaut, wie der junge Mann das Ei gerührt hat, aber ich komme trotzdem…

Knusper, knusper, knäuschen …

Mir ist der Lebkuchen ausgegangen. Aber in Deutschland habe ich um diese Zeit ja auch keinen mehr bekommen, so kurz vor Weihnachten bestellen die Läden so etwas wohl nicht mehr. Hier ist Lebkuchen, so wie wir ihn kennen, nicht so beliebt. Das steigert meine Chancen, noch welchen zu finden, und tatsächlich hat ein Supermarkt in der Nähe Tüten eines deutschen Herstellers, allerdings nicht meine Lieblingssorte. Schon gar nicht mehr, nachdem ich das hier gesehen habe: Ja, das ist echt und essbar. Wie alle Gingerbread Houses in dieser alljährlichen Ausstellung. Zur Gingerbread Extravaganza tragen so einige…

Crack Pie

Ich weiß nicht mehr, ob ich weiterhin behaupten soll, ich sei schokoladensüchtig. In New York kann man das falsch verstehen. Schließlich wurde in einem Ableger eines hiesigen hippen Restaurantimperiums das hier erfunden: Das ist Crack Pie. “Da sind keine Drogen drin”, sagt der Mann hinter dem Tisch ständig. Dabei kommt dieser hier nicht mal aus der besagten Momofuku Milk Bar, sondern ist hausgemacht. Ich bin versucht, ihn zu versuchen. Aber dann sehe ich etwas, dem ich nicht widerstehen will, und danach bin ich so pappsatt, dass kein Ritzchen Platz mehr ist für Crack Pie. Fürs…

Ernte in Bestform

Heute suche ich mir gar keine mysteriösen Gemüse aus. Diese Jahreszeit bringt schon diejenigen in Bestform, die ich gut kenne. Die einen machen sofort einen auf Babylon: Hier heißen sie Eggplant, und da passt die neue Farbe. Die Zweitform, na ja, nicht so ganz. Aber Aubergine? Deutsch-Französisch macht das Ganze unverständlich. Von der gleichnamigen Farbe keine Spur: Sie läuten das Ende der reichen Spätsommererntezeit ein. Gleichzeitig kommen auf den Markt am Union Square schon all die Kürbisse, die es zum großen Teil in Europa auch gibt, die hier aber so viel leichter zu bekommen sind….

Wenn Äpfel die Limetten ablösen

Dieses Jahr scheint das New Yorker Wetter sich am Kalender zu orientieren: Zum Ende der Sommersaison, am Labor Day, schüttete es nach herrlichen Tagen plötzlich wie aus Eimern. Und jetzt, am offiziellen Herbstanfang – dasselbe. Da bin ich ja mal gespannt, wie weiß Weihnachten wird. Aber erst einmal lasse ich für einen Moment Revue passieren, wie herrlich mein Lieblings-Sommer-Kuchen (der übrigens auch bei minus 20 Grad Außentemperatur hervorragend schmeckt) sich in der Sonne macht: Key Lime Pie! Am besten als Einzelstück, also auf einen etwas mehr als handtellergroßen Krümelboden hingegossene Limettencreme. Key Lime Pie gibt…