Törtchen im Wunderland

Dieses Törtchen gehört der Herzkönigin. Jedenfalls heißt es “Queen of Hearts Lemon Tart”. So kann’s gehen, wenn ein Café sich einem Märchen verschrieben hat – hier dreht sich alles um die Welt von “Alice im Wunderland”. Und da ist für Überraschungen gesorgt. Unter der dicken Cream Cheese-Schicht könnte sich ja alles Mögliche verbergen. Irgendein schnöder Rührkuchen zum Beispiel. Ha! Die Schichten bestehen aus Nutella. Ist ja schließlich Banana Nutella Cake – ganz wie beim Törtchen kommt hier also Obst auf den Blümchenteller.

Dreh das Licht um

Das ist mein Liebling. Durch die geschliffene Oberfläche schimmert das Licht so, als würde man tatsächlich ins Wasser schauen. Und der Briefbeschwerer bringt die Idee hinter dieser Ausstellung rüber: WAO möchte traditionelle Kunstfertigkeit aus dem japanischen Handwerk in ein neues Zeitalter zu übertragen. Beziehungsweise zeigen, dass dieser Wandel dort bereits begonnen hat. Das zieht sich bis hin zu dem Kniff, mit dem die Veranstalter die Ausstellungsstücke erklären: Alle Stücke liegen auf rechteckigem Papier, Designer und Werkname stehen in einer hochgefalteten Ecke. Und manches Mal brauche ich die Erläuterung. Dies hier hätte ich etwa für Vasen…

Nicht schon wieder Crack!

Manche Bezeichnungen sind gleichzeitig korrekt und irreführend. Sozusagen das alte “Teekesselchen”-Spiel im Extrem. Das fiel mir besonders auf, nachdem ich über den New Yorker Crack Pie geschrieben hatte – seitdem lieben Suchmaschinen mich, wenn jemand nach Crack-Rezepturen sucht. Dabei hat das eine mit Konditoreikunst und das andere mit Drogensucht zu tun, und es gibt keine Schnittstelle. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Deshalb kann ich es mir keinesfall erlauben, sarkastische Gedanken zu verfolgen, als ich sehe, wie missverständlich ein Öko-trifft-Feinkost-Laden seine Ware auszeichnet:

Gerührt, nicht geschüttelt

Abgegriffen. Ausgelutscht. Mir fallen nur Worte ein, die in diesem Zusammenhang missverständlich ausfallen. Deshalb schreibe ich es lieber so: Die Aussicht auf ein Egg Sandwich entlockt wohl keinem New Yorker ein freudig erstauntes “Oh, das klingt gut, was ist das denn?”. Eier zwischen Brotscheiben oder dem, was der Amerikaner unter Brötchen versteht, gibt es in jedem Eckladen, schnell eingeschlagen zum Mitnehmen, und draußen bullert der Automotor. Trotzdem kann so ein Egg Sandwich lecker sein. Es kann sogar auch so aussehen. Ich habe zugeschaut, wie der junge Mann das Ei gerührt hat, aber ich komme trotzdem…

Einer geht noch

Es will in New York nicht jeder vom Tellerwäscher zum Millionär werden. Manche träumen stattdessen von einem Gaststättenimperium. Dann gibt man seiner Firma einen Namen und der ersten Kneipe einen anderen, so für alle Fälle, damit man mit dem Firmennamen auch anderswo arbeiten kann, ohne Verwirrung zu stiften. Oder so ähnlich. Die Leute, die die Bar mit den 16 Fernsehern (Sport, Sport und noch 14 Mal Sport) direkt gegenüber von der Fox News-Zentrale besitzen (und inzwischen noch vier weitere), halten mit ihrem Firmennamen aber nicht hinterm Berg. Sie schreiben ihn übers Fenster.

Knusper, knusper, knäuschen …

Mir ist der Lebkuchen ausgegangen. Aber in Deutschland habe ich um diese Zeit ja auch keinen mehr bekommen, so kurz vor Weihnachten bestellen die Läden so etwas wohl nicht mehr. Hier ist Lebkuchen, so wie wir ihn kennen, nicht so beliebt. Das steigert meine Chancen, noch welchen zu finden, und tatsächlich hat ein Supermarkt in der Nähe Tüten eines deutschen Herstellers, allerdings nicht meine Lieblingssorte. Schon gar nicht mehr, nachdem ich das hier gesehen habe: Ja, das ist echt und essbar. Wie alle Gingerbread Houses in dieser alljährlichen Ausstellung. Zur Gingerbread Extravaganza tragen so einige…