U-Bahn-Kunst: Viehzeug

Manchmal muss man schon sehr genau hinschauen, um die Kunst zu entdecken. Aber keine Bange, drauftreten ist okay. Das Arts For Transit Collaborative hat sich eben mit “For Want of a Nail” über die gesamte Station ausgebreitet. Ihr Werk ist so eine Art Wegweiser. Oben an der 81st Street Station wartet das American Museum of Natural History, und dessen Bandbreite zeigen die Künstler hier mit unterschiedlichen Materialien. Nicht erschrecken!

Abschied in der Galerie

Die meisten Leute fangen an zu wispern, kaum dass sie ein Museum betreten haben. In einer Galerie ist es lockerer, aber auch hier gibt es nur eine gewisse Bandbreite an Verhaltensweisen. Dachte ich. Da sind die tiefsinnigen, ironischen oder angeberischen, halblauten Konversationen unter Kennern, die Hallos innerhalb dieser oder jener Szene, die ganz leicht unentspannten Gespräche mit der Künstlerin oder dem Künstler, manchmal schauen die Leute genervt oder geschockt drein, manchmal lacht tatsächlich jemand. Aber noch niemals habe ich erlebt, dass jemand weint. Bis jetzt. Die rumänische Künstlerin Ioana Nemes war Artist in Residence bei…

U-Bahn-Kunst: Müllbeutel

Ha! Ich sehe es und denke an meine Serie über  New Yorker Müll. Daraus baue ich doch gleich eine neue Reihe. Diesen Müllmann hier treffe ich nämlich in der U-Bahn. Die Pleitestadt New York und ihre angeschlagenen Verkehrsbetriebe mögen zwar vielleicht mit fünfzig Jahre alten U-Bahn-Signalen wirtschaften. Aber sie geben auch Künstlern den Auftrag, sich etwas zu einer U-Bahn-Haltestelle auszudenken. Hier, unter der Prince Street, waren Janet Zweig und Edward del Rosario am Werk. Der Müllmann ist nur eine von vielen Figuren in der Wand. Sie haben nicht den Großstadtdreck gemeinsam, sondern das Handeln: “Carrying…

Bärendienst

Na ja gut, ich hab mich drauf gefreut. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das aussieht, weil große Dinge hier anders wirken. Oder gar nicht. Das Guggenheim Museum zum Beispiel würde in weiter Flur einen ganz anderen Eindruck hinterlassen als zwischen Fifth Avenue Villen gedrängt. Und das Pressefoto, das es vom Bären vorher gab, zeigt ihn auf einem Rasen. Aber hier muss er vor einem Wolkenkratzer stehen, und der Untergrund wurde extra verstärkt, damit da nicht hinterher was absinkt und die fragile New Yorker Infrastruktur schädigt. Knapp 16 Tonnen wiegt diese Bronzeskulptur von Urs Fischer….

Straßenkunst hinter Glas

Na klar geht man zum Kunstgucken ins MoMA. Ich jetzt nicht. Ich schaue mir Streetart an, aber nicht so wie sonst. Sondern hinter Glas. Pantheon ist eine Ausstellung mit 33 New Yorker Künstlern, die alle zur Geschichte des Graffiti und der Streetart beigetragen haben. Daniel Feral, einer der Kuratoren, hat für einen historischen Überblick gleich noch eine Infografik aufgezeichnet. Um diese Ansammlung von Streetart zu zeigen, haben die Veranstalter allen Spendenwilligen etwas versprochen. Dafür haben die dann jeweils zwischen einem und 500 Dollar hergegeben. Pantheon läuft noch bis zum 17. April, 20 West 53rd Street,…

Ganz legal

Manche New Yorker malen gerne an die Wand. Klar gibt es Graffiti hier, aber es ist nicht alles Schrift, was aus der Sprühdose kommt. Es muss nicht mal unbedingt Dosenfarbe im Spiel sein. Murals können überall auftauchen, aber oft steckt dahinter ein Plan. Diese Werk von Camobudda etwa entstand nicht hinter vorgezogenen Kapuzen, sondern am hellichten Tag. Vorher waren da schon mindestens zwei andere Werke. Der Ladenbesitzer findet das gut so.

Ende gut …

“Let it end like this” hört sich nach einem Wunsch an den Märchenerzähler an. Todd Zuniga wählt im Sommer 2010 diesen Titel für die Ausstellung, die er als Kurator plant. Das Thema Tod fasziniert ihn schon immer – von einer sicheren Warte aus, er erfreut sich bester Gesundheit und hat noch keinen ihm nahestehenden Menschen verloren. Jetzt sitzt er da mit vier der Künstler, die er beauftragt hatte, ihren eigenen Nachruf zu gestalten, und inzwischen ist es passiert: Vor einem Monat starb Zunigas Mutter. Danach, so sagt er, fand er es nicht mehr richtig, wie…