New York en masse 1: deutsch

Da hat mal ein deutscher Freiherr im Unabhängigkeitskrieg den Helden markiert, dann kamen ganz viele Deutsche, um hier zu leben, und vor über 60 Jahren haben ein paar von denen gedacht: Tradition! Parade! Seither laufen jedes Jahr, egal, was die aktuelle Mode vorschreibt, im September sehr, sehr viele Lederhosen über die Fifth Avenue. Auf der Steuben Parade fährt nicht nur ein Wagen entlang, der die deutsche Sprache feiert (und dessen Sponsoren sie gegen ein gewisses Entgelt lehren). Es gibt natürlich auch Live-Musik. [audio:https://www.moment-newyork.de/wp-content/uploads/Steuben11.mp3|titles=Live von der Steuben-Parade] Vieles hier ist von der Sehnsucht nach einer anderen…

Lock-Angebote

Von weitem sieht es so aus wie die anderen Märkte, die es im Sommer zuhauf gibt in New York. Aber das International African Arts Festival ist etwas Besonderes. Hier gibt es ganz viel, das ich nicht verstehe, so viel zu fragen. Umgekehrt aber viele Leute, die nicht unbedingt mich, aber  meine Frisur verstehen. Die wissen, wie lächerlich (und problematisch) herkömmliche Haargummis sind, wenn man eine ordentliche Masse Locks unterzubringen hat. Und zwischen Bergen von Sheabutter und – aus welcher Mode auch immer entsprungen – Raw Food-Bottichen finde ich Sessel, die mich schwer beeindrucken. 700 Dollar…

Konflikt-Komödie

Das will ich haben, bloß weil ich weiß, dass du es haben willst – und deshalb schnapp ich’s mir. Mit dieser Denkweise haben Kriege angefangen. In “Saida” bringt diese Logik zwei Geheimdienstchefs (einer aus Palästina, einer aus Israel) dazu, alles Mögliche anzustellen, um die Hand einer schönen Tunesierin zu bekommen. Ein satirisches Zeichen dafür, dass New Yorker sich nicht immer nur um sich selbst drehen. “Saida” von Tuvia Tenenbom, Jewish Theater of New York, bis 26.06. im Kraine Theater.

Sprachkenntnisse

In fast jedem Reiseführer kommt der Strand Bookstore vor. Der ist ja auch ganz nett, aber es gibt so viele andere. Mancher davon hat sogar ganz spezielle Bücher im Angebot: Nur für die Küche zum Beispiel. Oder nur für die Bühne. Aber ich habe noch keinen entdeckt, der so freudig dies hier anbietet:

Über den grünen Klee

In den nächsten Tagen stehen viele Feiertage an. Am Sonntag sind das jüdische Purim und das Hindufest Holi (oder Phagwah), dafür deckt man die Kinder schon mal langsam mit Rasseln repektive buntem Puder ein, jetzt mal so ganz schnell zusammengefasst. Aber erst einmal wird New York grün. Am Donnerstag ist St. Patrick’s Day, die Feiern dafür haben allerdings längst begonnen. Iren und Irlandbegeisterte und Partypeople laufen in Grün durch die Stadt, bereits vergangenes Wochenende gab es alkoholüberschwemmte Partys, und das wird jetzt nicht mehr besser. Dabei war das mal, wie der Name schon andeutet, ein…

New York Babylon

Einen entlegenen Winkel würde ich es nicht nennen. Aber Jackson Heights ist auch nicht gerade der Nachbar vom Times Square. Der Stadtteil liegt so einige Stationen in Queens hinein, ein Teil ist südamerikanisch, ein anderer Teil südasiatisch geprägt, und offenbar wohnen hier viele Menschen mit Augenproblemen, jedenfalls komme ich an so vielen Optikern vorbei, dass ich darüber nachdenke, dass meine Augen bestimmt schon wieder schlechter geworden sind. So traue ich eben jenen auch erst nicht, als ich in einen vollgestopften kleinen Schreibwarenladen trete: Diese Wörterbücher sind eine Anschaffung fürs Leben – der Umtausch ist ausgeschlossen.

Hase und Igel in Chinatown

Donnerstag hat schon wieder ein neues Jahr angefangen – diesmal nach chinesischer Rechnung. Da ist jedes Jahr einem Tier zugeordnet, dieses gehört dem Hasen, und in New York machen sie heute eine Neujahrsparade. Für mich gerät sie zu einem absurden Rennen. Dieser Hase ist das erste, was ich von der Parade sehe. Und er begegnet mir immer wieder. Während ich im Zickzack Menschenmengen umgehe und vermeintliche Abkürzungen nehme, ist dieser Wagen immer da, wo ich wieder zur Parade stoße. Aber auf meinen Umwegen begegne ich einem Kollegen von ihm. Die North Shore Animal League nutzt…