Abgedrückt

Was man als Geschichte spannend findet, kann sich im wahren Leben ganz anders anfühlen. Man denke nur an die Geschichte mit dem Durchfall aus dem letzten Urlaub. Vom Zahnarztbesuch ganz zu schweigen. So geht es mir auch mit so einigen Geschichten aus New York. Das Programm “Cash for Guns” soll den (illegalen) Waffenbesitz und damit die Waffengewalt in New York eindämmen. Man wird nicht nach Waffenschein oder ähnlichem gefragt und bekommt sogar finanziellen Ausgleich für das, was bisher in Schublade oder Schrank auf eine Schussgelegenheit gewartet hat (oder die längst hatte). Klar kann ich mir…

Käsekuchen aus der Distanz

Ich habe ja den Tortentest ganz vernachlässigt! Nicht dass mir der Appetit vergangen wäre. Aber erst als der Löffel durch die Spitze des Kuchenstücks geglitten ist, fällt mir ein, dass ich im Blog schon lange keinen Kuchen mehr serviert habe. Also bittesehr: New York Cheesecake. Anders als beim deutschen Käsekuchen kommt kein Quark in den Teig – Quark gibt es hier nicht. Stattdessen muss es Cream Cheese sein, ein meist sehr kompakter Frischkäse. Damit der Test eine frische Perspektive bekommt, nutze ich räumlichen Abstand. In Northampton, Massachusetts schmeckt New York Cheesecake nämlich auch. Mir jedenfalls….

Fette Tradition

Die Konkurrenz ist hart. Pizzabuden streiten schon im Namen darum, wer das Original hat (und natürlich damit auch gleich die beste Pizza), Vergleiche sind erlaubt und damit auch präsent (da wirbt schon mal eine Fastfood-Bude damit, dass ihr Junkfood weniger Kalorien hat als das der anderen). Überhaupt führt Restaurantwerbung in New York oft die unterschwellige Botschaft mit sich: Wir hier sind besser als die da drüben. Bei Eisenberg’s bellt die New Yorker Ruppigkeit aber nicht nur die Konkurrenz an. Hier bekommen auch potenzielle Gäste ihr Fett weg. Und was gibt es da? Nun, die Slogans…

New York Farm City

In New York bauen sie Gemüse an. Raul und ich waren dabei. Haben dann aber alles verkehrt gemacht. Nämlich: Im Herbst gesät, um im Frühjahr zu ernten. Oder besser gesagt: Im Herbst haben wir gedreht, und jetzt endlich zeigen wir die Früchte unserer Arbeit: “New York Farm City” von Petrina Engelke und Raul Mandru, Musik von Guy Buttery – anschauen auf Vimeo.

New York Trash: Nachbarschaft

Manchmal sind die Mülleimer verdächtig oft voll. Oder die verknoteten Tüten häufen sich an der Stelle neben der Treppe, wo sie bleiben dürfen, bis sie pünktlich für die Müllabfuhr an den Straßenrand gestellt werden. Wenn da zu oft zu viel Abfall auffällt, schreiben New Yorker Zettel mit mehr oder weniger freundlichen Hinweisen. Das passiert auch in Gebäuden, in denen keiner wohnt. Zum Beispiel in ehemaligen Industrie- oder Lagerhallen, in denen inzwischen Künstler ihre Ateliers haben. Je nachdem, was sie da so treiben, fällt halt auch umfangreicher Müll an. Dafür besorgen sie sich dann einen Dumpster…

Anschluss verpasst

Da begegnen sich zwei Menschen, verpassen irgendwie den Moment, wo sie etwas sagen oder eine Telefonnummer rüberschieben könnten, und dann ärgern sie sich (oder zumindest einer von ihnen). Manche geben später eine Suchanzeige auf. In Deutschland heißt die Rubrik “Wiedersehen” oder so. In New York läuft das unter “Missed Connections”. Das passt: So viele dieser Begegnungen finden in öffentlichen Verkehrsmitteln statt, dass eine Linie, der L-Train, sogar einen eigenen Twitterkanal hat, in dem entsprechende Suchanzeigen ausgelesen werden (Almost on the L). So ist es eigentlich kein Wunder, dass das New York Transit Museum daraus PR-Kapital…

Auto ohne mobil

Ich habe schon immer den Kopf geschüttelt über Leute, die ohne vernünftigen Grund (zum Beispiel: Auftritte mit einem Schlagzeug) in New York unbedingt ein Auto haben wollen. Jetzt gehe ich einen kleinen Hügel namens Carnegie Hill hinauf und denke mir: Recht so. Für Fußgänger ist die Bahn frei.