Schuhsport

Das kann jetzt nicht daran liegen, dass morgen die New York Fashion Week beginnt. Schuhe sieht man in New York das ganze Jahr über in der Luft baumeln. Aber in solcher Masse dann doch eher selten. Warum das Ganze ein Geschicklichkeitsspiel ist, sieht man am besten mit etwas Abstand.

Abschlepp-Spruch

Es heißt ja immer, New Yorker seien so unfreundlich. Das stimmt aber doch gar nicht. Man muss nur mithalten können. Mit ihrem Humor, mit ihrem Tempo, mit dem kleinen Zeitfenster zwischen dem einen Job und dem nächsten. Und sich vielleicht nicht gar so oft bei immer denselben Dingen schrecklich blöde anstellen. Und nicht ständig im Weg stehen, wenn New Yorker und ihre Zeitfenster auf räumliche Dimensionen treffen. Einen freundlichen Spruch könne man aber doch jederzeit wenigstens hinterherrufen? Klar, das sehen die hart arbeitenden Menschen in dieser Werkstatt ein. Bittesehr:

Keine Macht dem Feinstaub

New Yorker Schulen sind Bastionen gegen das Böse. Jedenfalls versuchen sie das mit diversen Mitteln. An vielen Schulgebäuden sieht man Schilder, die die Schule zur drogenfreien Zone erklären und Drogenhändlern Strafverfolgung androhen. Manche lassen Schüler, Lehrer, andere Mitarbeiter und Eltern durch Metalldetektoren laufen, wenn sie die Schule betreten möchten. Schuldirektoren hier und da hängen Plakate auf, die die Sache mit den Drogen aufgreifen: Sie erklären die Schule zur zuckerfreien Zone. Schließlich stellen sich Eis- und Süßigkeitenhändler gern mittags dorthin, wo Schulkinder zu erwarten sind. Das sind alles schon schwer zu bekämpfende Gegner. Aber Luftverschmutzung? Asthma…

Hightech-Schlitten

Ich habe den Verdacht, heute ist Tag der danebengegangenen Witze. Ich meine dieses unangenehme Gefühl, das einen beschleicht, wenn einer etwas sagt, das er witzig findet, das aber nicht ankommt. Kein müdes Lächeln will über mein Gesicht huschen, nicht mal aus Höflichkeit. Aber vielleicht ist das ja gerade die Absicht dahinter? In der U-Bahn gibt es ja durchaus Humoristen unter denjenigen, die aus diesem oder jenem Grunde laut proklamieren, was die anderen Fahrgäste in der Regel nicht hören wollen. Aber dieser Herr jetzt … Er beginnt mit dem gängigen Einstieg für Bettelei. Aber dann sagt…

Eisblumen

Herzlich willkommen, Väterchen Frost! Unwahrscheinlich, dass der Kerl aus Russland hergekommen ist, im Wetterbericht sah das jedenfalls anders aus. Aber es friert. Ausgerechnet jetzt kommt ein Bagger auf den Parkplatz gefahren. Er soll da den Boden aufhacken, sie wollen ein Fundament legen und bis Februar damit fertig sein. “In Deutschland würden sie das nicht machen”, höre ich mich sagen und schäme mich ein bisschen, vor allem, als einer von den Männern in herrlich gebrochenem Ostblock-Deutsch sagt: “Deutschland Winter nix Arbeit.” Ich versuche das Argument, dass so was bei gefrorenem Boden doch viel aufwändiger ist und…

Bitte lächeln!

Die Frau erinnert mich sehr an eine Figur aus einer Fernsehserie. Ihr Gesicht, ihre Größe, ihre Haltung – nur dass die TV-Frau energisch ist, und sie hier strahlt eine Müdigkeit aus, bei der ich am liebsten sagen würde: Gehen Sie doch besser mal nach Hause, der Job ist doch jetzt viel zu viel für Sie. Aber ich bin ja nicht ihre Chefin, sondern ihre Kundin. “Passfotos können Sie da hinten in der Pharmacy machen”, hatte mir der Mann vorn an der Kasse der Drogerie gesagt. Deshalb habe ich die Frau am Pillentresen gefragt, wo man…