So, wie ich gestern schon sagte: Woodstock liegt ganz, ganz nah an den Catskills, einer Berggruppe, wo man sich früher und heute von New York City erholt. Also hilft es alles nichts: Ich muss wandern gehen. Noch mehr Herbstlaub! Schnell lerne ich die Formel: Je höher, desto weniger Laub. Und es geht ganz schön bergauf auf den Overlook Mountain. Aber dafür dann auch einen schönen Blick auf den Hudson und einige der anderen Berge.

 

 

Aber da muss man ja erst mal hinkommen. Unterwegs gibt es nicht nur gelb-orange-rot-braun, sondern auch Grünzeug.

 

 

Schließlich nehmen manche Bächer auf dem Weg eine Abkürzung, den Felsen herunter (auf dem Rückweg kann ich es ihnen nicht verdenken).

 

 

Kurz vor dem Ende des Pfads, der zur der Aussicht da oben führt, taucht auf einmal eine geheimnisvolle Wand auf. Ist das ein Haus?, frage ich mich von weitem. Und: Wie kommen die denn da hin?

 

 

Ha, so nah dran ist dann aber klar: Das ist kein Haus, das war mal eins. Es war ein Hotel, und sonderlich viel ist davon nicht mehr übrig. Aber ich stelle mir einfach vor, wie schön man hier einmal am Kamin sitzen konnte, umgeben von Ruhe und jeder Menge Feuerholz.

 

 

Und hinter der Ruine kommt noch etwas Seltsames, über das ich aber lieber nicht so lange nachdenken mag.

 

 

Ja, das sind Einschusslöcher in dem verwitterten Stopschild. Als ich es auf dem Rückweg wieder passiere und dabei diese jungen Männer an mir vorbeirauschen, die aus irgendeinem Grunde ständig den Berg rauf- und runterrennen (einer mit blankem Oberkörper, der andere mit Kopftuch), frage ich mich kurz, ob die vielleicht so einer irren “Selbstverteidungs”-Gruppe angehören. Aber dann fällt mir viel dringender ein, dass ich noch zwei Stunden Abstieg vor mir habe.

 

 

Droben auf dem Berg gibt es zwar ein Klo, aber nichts, womit man etwas in Gang setzen kann, wozu man ein Klo braucht. Aber ich weiß ja, dass da unten bei den Hippies in Woodstock  ein Cupcake auf mich wartet.

 

 

Geschafft. Und wenn man so viel im Bergwald herumgelaufen ist, ohne von einer Wald-Klapperschlange gebissen zu werden (die gibt es hier wirklich, und dann heißt sie auf Latein auch noch Crotalus horridus, brrr!), darf man sich auch mal ein bisschen im Auto herumkutschieren lassen und ständig sagen: Ach, diese Farben! Und dann regnet es. Und wenn ich nicht drauf bestanden hätte, dass ich meiner Bloggerinnenneugier nachgeben muss und auf diese Brücke laufen, die für Autos gesperrt sind, dann hätte ich das hier nie gesehen:

 

 

Und dann heißt es: Genug mit der Erholung, zurück nach Hause in die große Stadt mit dem Übermaß an Realität. Bis zum nächsten Jahr.