Schoner, Masten, Kräne

 

Alt und Neu prallen am South Street Seaport aufeinander: Die Masten der alten Segelschiffe, für deren Erhaltung dem das Hafenmuseum das Geld ausgegangen ist, verhaken sich in diesem Bild scheinbar mit zwei Baukränen. Dahinter stecken ebenso schwer auseinanderzudröselnde Pläne für dieses Stück von Manhattan mit herrlichem Blick auf Brooklyn Bridge und Manhattan Bridge.

 

Baustelle am South Street Seaport

 

Ein schicker Glaskasten mit Restaurants, Modeläden und einem Amphitheater für 4000 Leute soll nach dem Willen der Howard Hughes Corporation da hin, die dafür dann gleich nebendran ein Hochhaus zu setzen gedenkt. Das gefällt vielen New Yorkern aber überhaupt nicht. Sie sehen mit den Bauplänen einen wichtigen Teil der New Yorker Geschichte den East River runtergehen.

 

South Street Seaport Geschichte

 

Die Bauplaner wiederum sehen sich ganz im Einklang mit dieser Geschichte. Den Bauzaun entlang kann man Bilder von früher anschauen und nachlesen, wie hier einst die Windjammer einliefen und allerlei Waren in die Stadt brachten, und wie gleich nebenan auf dem Fischmarkt gefeilscht wurde. Das geplante Einkaufszentrum greife diesen Geist auf, heißt es.

 

Fischmarkt-Bilder in New York

 

Im letzten Stück der Fulton Street, die zum Seaport hinführt und auf der vor der Verwüstung des Hurrikan Sandy allerlei Lädchen und Straßenstände Touristen anlockten, machen die Baulöwen nun allerlei Werbung für ihre Pläne.

Kampagne für den Umbau

Sea/Change nennen sie die Kampagne, stellen Container mit schönen Pop-Up-Shops auf die Straße, machen viele Veranstaltungen, und am Rand dürfen nostalgische Bilder von einem South Street Seaport hängen, den es schon lange nicht mehr gibt.

 

Fulton Street Fish Market

 

Den Fulton Fish Market hat die Stadt New York bereits 2005 geschlossen – und in die Bronx verlegt. Doch viele Menschen wollten an dieser Stelle ihren Markt. So hatte sich der New Amsterdam Market sich gleich hinter dem ehemaligen Fischmarkt unter den Pfeilern der Autobahn einen guten Namen gemacht.

Fulton Fish Market wiederbeleben?

Mit Bauernständen voller Ökogemüse, Fisch und Brot plus Edelimbiss inklusive Hummerbrötchen zog er einen regelrechten Fanclub an. Ganz wie in alten Zeiten hatte dort sogar mal ein Segelschiff angelegt und Ware aus Neuengland mitgebracht. Doch auch dieser Markt musste kürzlich schließen.

Eine Bürgerinitiative möchte den historischen Charakter des South Street Seaport wahren: Sie kämpft für den Gegenentwurf, sowohl das South Street Seaport Museum zu stützen als auch die Vergangenheit des Ortes als Lebensmittelmarkt wiederbeleben – mit Hilfe des New Amsterdam Market.

Neue Vision für den South Street Seaport

Doch noch ist offen, ob und wie sich die beiden Interessen entgegenkommen und was nun wirklich mit dem South Street Seaport passiert. Am 15. September wollen die Aktivisten eine Liste mit Unterstützern ihrer Vision dem Bürgermeister vorlegen. Diese Vision könnt ihr hier nachlesen.

 

South Street Seaport