Na, wer von euch weiß denn, was das ist?
Ich dachte ja erst, das sei ein Versehen. Da haben sie das Kräuterbeet einen Tick zu spät abgeerntet und geglaubt, das fällt nicht auf. Oder wenn, sieht ja doch recht hübsch aus.
Das sind Schnittlauchblüten. Die gibt es auch ohne Grünzeug dran für teuer Geld: Die grünlosen Blüten da oben kosteten heute 24 Dollar das Pfund – aber die Dinger sind ja zum Glück federleicht. Und wer hätte es gedacht: Schnittlauchblüten schmecken nach Zwiebeln. Deshalb können sie zum Beispiel kurz mal zum grünen Spargel in der Pfanne gesellen. Und ein Rezept für lila Schnittlauchblütenessig macht derzeit auch die Runde.
Nun ist es raus: In New York stehen wir gerade auf essbare Blumen. Schließlich haben wir zwar jetzt Sommer, aber auf dem Kalender ist noch Frühling, es gibt also jede Menge Blumen, aber in der heißen Bude verblühen die schneller, als die Klimaanlage angeschaltet ist. Also hauen wir essbare Blumen in die Pfanne. Richtig neu ist das natürlich nicht. Ihr kennt wahrscheinlich auch die hier, oder?
Kapuzinerkresse kann man auch essen. Die großen roten oder gelben Blüten habe ich auch schon in abgezupfter Form in kleine Kästchen verpackt gesehen – und natürlich im Salat. Dorthin streuen wir uns allerdings auch die hier:
Nein, nicht den Kohlrabi (wobei: den natürlich auch!), sondern die Kamille. Daraus, so lerne ich auf dem Markt am Union Square, lässt sich nicht nur Tee aufbrühen, der den Magen beruhigt und beim Einschlafen hilft, sondern die Blüten schmecken auch nach einer Runde zwischen den Backenzähnen. Die streuen wir uns also auf, die Kräuter.
Zwischen all den essbaren Blumen gibt es im Juni auf dem Wochenmarkt aber auch jede Menge Grün. Und wie jedes Jahr finde ich dabei welches, bei dem ich erst einmal nachfragen muss, was ich damit anstellen soll.
Kochen, sagt die Verkäuferin mir. Die sind zum Kochen. Und auf den Schildern steht extra, dass diese Erdbeeren unreif sind. Nicht dass einer auf die Idee kommt, das sei eine neue Sorte.
Noch habe ich sie nicht probiert, kann also nicht sagen, ob ich nach dem Genuss gekochter grüner Erdbeeren erst mal die Kamillen aus dem Salat klauben muss, um meinem Magen einen Tee zu brühen.
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