Sammy behagt mir nicht. Dabei sind die anderen alle so nett. Aber Sammy finde ich aufdringlicher als einen Hausierer. Ich wollte bloß wissen, wo die Windräder stehen, deren Energie man in New York kaufen kann. Aber Sammy will meine Unterschrift – wenn ich seinen Zettel unterschriebe, hätte ich ja den Windstrom noch nicht bestellt, da würde man in einem Monat auf mich zukommen, ich könnte es mir also noch mal überlegen. Ich habe den Verdacht, dass diese Wind-Ökos hier mit denselben Methoden arbeiten, wie ich es von Drückerkolonnen aus Deutschland kenne. Ich wende mich zum Gehen, als er mir weismachen will, dass ich nächsten Sommer sogar sparen werde, besonders wenn ich meine Klimaanlage benutze, weil sein Strompreis fix ist und der konventionelle Strom im Sommer immer teurer wird wegen der Netzüberlastung (eine interessante Vorstellung, die ich mal für eine Geschichte prüfen könnte) – und im Winter günstiger (ich verkneife mir den Kommentar, dass ich dann ja wohl besser bis Januar warte). Als er merkt, dass ich tatsächlich gehe, ruft er: “Im Ernst? Du willst weiterhin diesen ressourcenfressenden, abgasverursachenden Strom?”

Er ist eine Ausnahme. An den anderen Ständen von New Green City habe ich meine Freude. Zwei junge Männer klären bestens vorbereitet über das New Yorker Recycling auf – auch mit Marktargumenten. “Wir wollen ja die beste Qualität”, sagt einer von ihnen als Erklärung dafür, warum nicht jeder Plastikmüll und schon gar nicht dreckige Pappbecher in die Recyclingtonne darf. “Sonst verdient die Müllbehörde daran nichts.” Nebenan balanciert eine junge Frau auf einem Stuhl, um anschaulich zu zeigen, was es heißt, dass in New York pro Sekunde 22 Plastikflaschen weggeworfen werden – sie tastet sich gerade an die 40-Sekunden-Marke heran.