Dem Chelsea Art Museum geht es gar nicht gut. Finanziell in der Bredouille, ist es in diesem Jahr in dem Gebäude, das ihm einmal gehörte, geduldet. Wie es weitergeht, verrät noch keiner. Aber von Ausstellungen dort habe ich seit Dezember schon nichts mehr gehört. Trotzdem bin ich heute da – in Sachen Mode.

Die “Designers and Agents” findet an mehreren Orten statt, unter anderem auf drei Stockwerken im Chelsea Art Museum. Vielleicht habe ich da vorher nie so drauf geachtet. Oder es liegt gerade etwas Besonderes an, dessen Beginn ich nicht mitbekommen habe. Auf jeden Fall denke ich erst, die beiden stylishen Herren mit den Weißweinbechern haben an ihrem Stand einen kleinen Empfang abgehalten, und die Jungs im Angestellten-Dress räumen jetzt die Reste auf einem Tisch zusammen. Aber dann kommt eine Frau vorbeigesegelt, greift sich eine Flasche und gießt sich großzügig daraus ein.

Ich schaue auf die Uhr. Das kommt nie hin. Heute schaffe ich es nicht mehr, im Starrett Lehigh Center nachzuschauen, ob sie da auch trinken wie bei einer Vernissage. Mit dem Unterschied, dass bei diesem Anlass hier das Publikum zwischendurch die Becher absetzt, um wunderschöne Kleider zu befingern und perfekt geschnittene Jacken anzuprobieren.