Also ich weiß nicht recht. Die Amerikaner sind ja nun nicht für guten Kaffee bekannt. Und ich verstehe, dass all die vielen Kulturen hier ihr Stück Heimat gern auf dem Teller und in der Tasse finden (wer isst denn wohl Sauerkraut?). Also beanspruchen die Italiener den besten Caffe für sich, dann gibt es aber doch noch die Franzosen und Portugiesen mit ihren Spezialitäten, und diverse Südamerikaner können gar Anbau-Erfahrung ins Expertenfeld führen. Und natürlich hat jeder Recht.

Da weht nun also diese Fahne in einladenden Farben, die besagt, wenn man mal richtig guten Kaffee trinken wolle, solle man nach East Harlem kommen. Das wird wohl wenig Außenwirkung haben, weil sie an einem Mast in East Harlem befestigt ist, aber so ist das eben mit diesen Stadtviertel-Reklame-Flaggen. Nur stehe ich jetzt mit Sandra an einer Kreuzung, Sandra weiß glaube ich alles über East Harlem, und deshalb kann man sie ja mal fragen, wie denn wohl das Café da drüben ist, das so einladend aussieht. Den Kaffee könne man hier überall vergessen, sagt sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldet. Wie ich schon sagte: Ich weiß nicht recht. Und ich trinke gern Tee.