Nun ja, das Wetter ist ja so schlimm nun auch nicht. Aber für einen Freiluftmarkt eben nicht so angenehm. Auf der Renegade Craft Fair im Sommer in Brooklyn geht es sonst so lustig zu, die Händler bieten handgemachte Dinge an, die man sonst bei Etsy oder so findet: Postkarten mit netten oder frechen Sprüchen, bestickte T-Shirts, glitzernden Schmuck, bunte Kinderkleider, Keramik-Salz- und Pfefferstreuer in Avocadoform und Kissen, die aussehen wie Scrabble-Buchstaben oder wie ein New Yorker Gulli (nur ohne Dampf).

Nur die Sonne scheint einfach nicht. Gestern hat es ordentliche Schauer gegeben, da waren sogar die Picknicktische unter den Bäumen verlassen. “Nein, nicht hinsetzen, das ist doch ganz nass!”, ruft eine Frau einem Winzling zu und versucht, dabei nicht den Pappteller mit Essen fallen zu lassen.

Die Fußballspieler in der Mitte des Parks, an dessen Rand sich die Stände reihen, stört das alles nicht. Und eine Designerin, deren Kleider ich unter die Lupe nehme, sagt zu mir: “Wow, du sieht ja so trocken aus.” Irritiert schaue ich mich um. Ich sehe zwar niemanden, der tropft. Aber vor mir trägt ein Hund Schutzkleidung.