Da habe ich mich lange genug darauf gefreut, mir das hier anzuschauen, und ich dachte, ich schaue dann ganz ruhig auf die Fläche und die Details und staune. Stattdessen bin ich beinahe gehetzt. Und das liegt nur an dem Müll draußen vor der Tür.

Ai Weiwei hat traditionelle chinesische Porzellan-Meister Millionen Sonnenblumenkerne herstellen lassen. Mehrere Tonnen davon liegen jetzt hier auf dem Boden der Mary Boone Gallery. Ganz neu ist das nicht, in London waren sie auch schon ausgestellt.

Aber ich habe es eilig, wieder vor die Tür zu kommen. Da draußen liegt nämlich Müll herum, neben einem Pappbecher habe ich einen Sonnenblumenkern entdeckt, als ich herkam, und noch gedacht: Ha, lustig, ausgerechnet hier. Aber seit ich hier drinnen um das Sonnenblumenkernfeld herumstreiche, das Ai Weiwei schlicht “Sunflower Seeds” genannt hat, frage ich mich, ob dieser Sonnenblumenkern da draußen nicht vielleicht doch ein bisschen zu groß und ein bisschen zu wenig zufällig gewesen sein könnte.