Die New Yorker sind zu dick. Studien zufolge sind rund 60 Prozent der New Yorker übergewichtig oder sogar fettleibig. Das passt dem Bürgermeister gar nicht. Und weil Herr Bloomberg den ebenso ungesunden Rauchern ja schon mit Verboten zuleibe gerückt ist, macht er für den Rest seiner Amtszeit Diätpläne. Riesengroße gezuckerte Softdrinks soll es ab dem Frühjahr weder in Kinos noch in Stadien geben, weder in Imbissen noch in Restaurants (oder dem, was man so nennt und wo so etwas auf der Karte steht).

Aber erst einmal hat er mit Widerstand zu kämpfen. “Nanny State” schimpft es sich, wenn Politiker einem ein gesundes, braves Leben vorschreiben, und auch wenn der Begriff aus England stammt, reibt sich diese Idee gar sehr am amerikanischen Freiheitsverständnis. Nicht dass hier jetzt die Dicken eine Parade veranstalten würden. Aber die Getränkehersteller machen auf dicke Hose – und ballern ihre Budgets für Kampagnen gegen die Kampagne heraus. Da geh ich nur mal schnell über die Straße (am liebsten würde ich sagen: Zigaretten holen, aber wir wollen ja bei der Wahrheit bleiben, also: in die Bücherei), und schon springt mir Lobbyismus ins Gesicht, während ein schlechtgelaunter LKW-Fahrer Großpackungen an Zuckerwasser über die Straße karrt.