Am Wochenende habe ich die letzten von ihnen gesehen: Schick gemachte Schulabgängerinnen, die für Fotos posieren. Das zog sich eine Weile, weil die Schulen ihre Feiern auf verschiedene Termine legen. Aber jetzt sind sie alle fertig. Und vor allem haben auch diejenigen, die noch nicht fertig sind, jetzt schulfrei.

Anders als in Deutschland sind die Sommerferien in den USA sehr, sehr lang. Sie beginnen im Juni (manchmal sogar schon Ende Mai), und erst um den Labour Day im September herum öffnen die Schulen wieder ihre Tore (oder Metalldetektoren). Das stellt viele Eltern vor ein Problem: Wohin mit den Blagen? Manche haben ein Sommerhaus irgendwo, ein Elternteil fährt dann mit der ganzen Bagage dort hin, der andere kommt an Wochenende dazu. Oft arbeiten aber beide Elternteile. Und dann schickt man, wenn es eben geht, die Kinder ins Sommercamp.

Nun haben die meisten Leute eh schon Schwierigkeiten, bei einem zweiwöchigen Urlaub die Dinge, die sie zu brauchen glauben, in einen Koffer gequetscht zu kriegen. Jetzt geht es aber um ein paar Monate Ferien. Die Lösung dafür sieht herrlich altmodisch aus (dasselbe Equipment sieht man übrigens bei Luxus-Kreuzfahrten und in der Entourage von Rockstars): Schrankkoffer. Deren Hersteller wissen aus den US-Schulferien natürlich ein Geschäft zu machen.