Spiderman ist gestürzt und liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Das ist nicht der Anfang einer Comicgeschichte, sondern das Ende einer Verwertungsgeschichte. Und die geht so: Dass gedruckte Geschichten zu Leinwandgeschichten werden, kennen wir seit langem. Schließlich beruht jeder Kinofilm auf einem Drehbuch. Romanverfilmungen adeln Autoren (oder bringen sie zum Schäumen), und bei Comics denkt man erst recht: Diese ohnehin visuell umgesetzten Geschichten eignen sich fürs Kino – und fordern die FX-Abteilung zu den ausgefeiltesten Spezialeffekten heraus. So wurde “Spiderman” bereits mehrmals ein Kinohit.

Seit einiger Zeit reicht das aber noch nicht an Ideenweiterverwertung. Was im Kino gut lief, kommt in New York auf die Bühne. Das ist relativ neu, während es umgekehrt eine ähnliche Tradition gibt, erfolgreiche Theaterstücke zu verfilmen, wie es auch bei Romanen der Fall ist. Und besonders gern macht man hier ein Musical draus – schließlich zielen Musicals – im Gegensatz zu Theaterstücken – wie Hollywoodfilme auf ein Massenpublikum.

“Spiderman” kam also vom Comic zum Kino zum Musicaltheater. Und stößt dort an die Grenzen dessen, was eine Bühne leisten kann: Mehrfach gab es bei “Spider-Man – Turn Off The Dark” Unfälle und technische Probleme damit, die Superkräfte des Helden vorzuführen. Die Premiere wird immer wieder verschoben, aktuell heißt es, die Produktion starte im Februar. Es laufen aber längst Vorpremieren. Täglich. So stürzt einer der Spiderman-Darsteller gestern vor Publikum mehrere Meter tief von einer Plattform – und jemand schickt der New York Times ein Video davon.