Flohmarktmarkt mag seltsam klingen, existiert in New York aber trotzdem. Und er bewegt sich: Seit Sonntag buhlt ein neuer Flohmarkt im Norden Manhattans um Flanierer. Zur Eröffnung schlendern die Leute allerdings weniger; vielmehr schlängeln sie sich höflich umeinander herum.

Der Sugar Hill Market feiert sein Debüt nämlich nicht auf dem New Yorker Gegenstück zur “weiten Flur”, also auf einem Schulhof, Parkplatz oder Parkeckchen, sondern in einem Café in Harlem. Das wunderbare Il Caffè Latte am südlichen Ende von Sugar Hill dehnt sich praktischerweise über zwei Stockwerke – in einem hübschen, aber auch recht schmalen Townhouse.

 

Im Cafe Il Latte: Sugar Hill Market

 

Mit Teppichen einer mexikanischen Kooperative, jamaikanischen Broten und zeitgenössischer Töpferei geht es hier ganz so international und hip zu, wie sich auch längst die Künstlergemeinde der Gegend aufgestellt hat. Inklusive vieler Deutscher – auch auf diesem handverlesenen Flohmarkt. Die wunderschönen Kleider von Ingwa Melero zum Beispiel stammen aus der Hand von Nike Ingwa Clausing and Tina Hernaiz Melero, die sich seit ihren Kindertagen in einer deutschen Kleinstadt kennen.

 

Kleider von Ingwa Melero

 

Die Mischung des Sugar Hill Market zieht viel Publikum in den zweiten Stock des Cafés, da schmiegen sich die Händler an die Wände. An einer von ihnen erweist sich, dass manchmal eben doch Gold ist, was da glänzt:

Sandra Spannan, die in New York alle Nase lang irgendwo Blattgold an Schaufenster, Kuppeldecken und Chef-Büro-Türen haucht, zeigt hier, womit sich auch die kleinen Leute Haus und Hof vergolden können. Oder eben ein winziges New Yorker Apartment.

 

Blattgold von Sandra Spannan auf dem Sugar Hill Market