Heute ist Seifenkistenrennen in South Slope (Brooklyn). Darauf haben so einige Leute hier seit Wochen hingearbeitet. Die Open Source Gallery veranstaltet das jährliche Soap Box Derby nicht nur, sondern die ursprünglich aus Österreich stammenden Künstler Monika Wührer (Erfinderin des Ganzen), Hubert Dobler und Raphaela Riepl bieten gemeinsam vorher auch Workshops an, bei denen Seifenkisten entstehen – vorzugsweise aus Fundstücken. Ich frage mich, wo man denn so ein Pferd findet.

Und jetzt stellen sich die Kinder in Reih und Glied auf, um nacheinander von Hubert Dobler zum Start gewunken zu werden. Zwischendrin fährt er mit seiner eigenen Seifenkiste zum Finish, um etwas abzuklären. Aber dann geht es los.

Der erste Soap Box-Experte bekommt sogar noch Starthilfe. Das geht aber nach hinten los: Seine Seifenkiste kippt um, dabei verbiegen die Reifen ganz schön, und er muss die Räder den ganzen Weg mit der Kraft seiner Hände ins Rollen bringen. Aber die Jury bewertet ja nicht nur die Zeit, die die Seifenkisten brauchen, um die Straße hinunter zu fahren. Sondern es gibt auch Punkte für Design und Originalität. Deshalb fragt im Vorfeld ein Jury-Mitglied einen kleinen Jungen: “Kannst du mir zeigen, wie das funktioniert?”

Er setzt sich schnell auf sein Gefährt und zeigt fachmännisch, wie es sich lenken lässt. Eine Bremse muss natürlich auch jede Seifenkiste haben. Und ganz zum Schluss, als die Kinder fertig sind, dürfen auch Erwachsene ein Rennen fahren. Die starten gemeinsam. Es treten nur drei an – die Künstlerinnen und der Künstler. Der lässt seine Seifenkiste auf rätselhafte Weise rauchen, dann überholt er auf den letzten zwei Metern noch die klare Favoritin. Monika Wührer geht als Letzte ins Ziel. Aber dafür sehr, sehr schön.