Nein, noch ist es gar nicht so kurz vor Jahreswechsel, dass ich am Times Square stünde. Ich habe überhaupt nicht vor, mich dort unter die Massen zu mischen. Also jedenfalls nicht persönlich. Dabeisein werde ich auf andere Weise: als Konfetti.

“Ich weiß gar nicht so genau, irgendwann im Sommer”, antwortet mir die Frau im Times Square Visitor Center auf meine Frage, wann sie damit angefangen haben, Zettel mit Neujahrswünschen zu sammeln. “Aber so richtig los ging es vor ungefähr zehn Tagen.” Und jetzt bin ich an der Reihe. Ich schreibe meinen Wunsch für 2011 auf einen kleinen, dünnen Zettel, und die Frau hängt ihn an die Wand.

Hopes & Dreams steht in Neonlettern über der Wand. “Make me a star” wünscht da jemand, daneben hängen Weltfrieden, Traumhochzeit, Gesundheit für den kranken Vater, Ankündigungen, dass es man dieses Jahr aber so was von schaffen wird, und so fort.

Und all die Wunschzettel werden gesammelt und später unter das Konfetti gemischt, das über die Menschen regnen wird, die mit Tröten ausgestattet am Times Square zuschauen, wie die Kugel rollt und das neue Jahr beginnt. Jene Kugel steht direkt gegenüber und wechselt leuchtend die Farben, als wollte sie allen Zetteln gerecht werden.