Dieses Bild ist echt. Wer vor hier aus über den halben Central Park nach Süden blickt, dem hängen ein paar Holzstangen in der Perspektive. Bambusstangen, um genau zu sein. Und es werden immer mehr. In einer versteckten Ecke des Metropolitan Museums, die nicht öffentlich zugänglich ist, schneiden zwei Helfer weitere Teile der Riesengräser zurecht.

Zwei Kolleginnen hocken derweil angeseilt im Dickicht und legen die Wasserwaage an. Sie ziehen gerade eine neue Stufe ein. Überall kann man sehen, dass die Stangen mit Seilen zusammengezurrt sind, wie sie Kletterer verwenden. Und Kletterer sind es auch, die hier die Helferjobs bekommen haben.

Und das hält. So gut sogar, dass man hinaufsteigen darf – aber nur mit einem Führer. Und explizit ohne Flipflops, Tasche oder Kamera. Herzkasperpatienten, Menschen mit Höhenangst und Vertigo sollen bitte unten bleiben, außerdem weisen die Richtlinien dezent darauf hin, dass Hosen die beste Kleiderwahl darstellen – man sieht die Klettergrüppchen schließlich von unten.

Was nach Abenteuerspielsplatz klingt, ist in Wahrheit die Installation “Big Bambú. You can’t, you don’t and you won’t stop” im Metropolitan Museum of Art (meinem Lieblingsmuseum; nicht zu verwechseln mit dem MoMA). Jeden Sommer gibt es hier oben eine Sonderausstellung. Diese bleibt in Bewegung. Bis zum Herbst lassen die Künstler, die Zwillinge Doug und Mike Starn, die Holzkonstruktion erweitern.