“Ist das Shakespeare in the Park?”, fragt mich eine Frau, bevor es anfängt. Nein, das ist nicht Theater, sondern Oper. Aber auch im Central Park.

 

 

Die Naumburg Bandshell taugt nämlich nicht nur für Konzerte. Vor mir glüht die Leidenschaft zwischen sparsamen Kulissen. Die New York Grand Opera führt hier diesen Sommer zwei Puccini-Opern auf, und während ich zuschaue, werde ich neugierig. Wie kommen die Sänger auf die Bühne? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass hinten an der Muschel ein Eingang ist. Also gehe ich in der Pause mal gucken.

 

 

In der Mitte hinten stoße ich tatsächlich nur auf Mauer. Aber es gibt sogar zwei Türen, und nach hinten und oben ist genug Platz, damit die Chormitglieder sich vor dem Publikum verstecken können. Ich bin trotzdem jetzt abgelenkt: Überall schwirren hier Glühwürmchen herum, es wirkt wie inszeniert, ist aber echt (und echt schwer zu fotografieren). Wie im Märchen sieht das aus, und wie im Märchen gerate ich vom Weg ab. Und da passiert es: Ich stoße auf eine Bank, die Puccini-Fans gewidmet ist. Die Bank ist verlassen. Wahrscheinlich sind sie in der Open Air-Oper.