Keine Bange, ich bin nicht in den Abwasserkanal gefallen. Dieses Stück Himmel sehe ich bei Ideas City, einem Festival des New Museum in New York. Rund um den gesamten Häuserblock auf Bowery und den angrenzenden Straßen zeigen allerlei kluge Menschen, wie die Stadt sich verändern könnte (oder, in geringerem Maße, wie sie das schon getan hat).

Da kleben Passanten rote Punkte auf eine Tafel, die die Lower East Side demografisch erfassen soll, sie schauen dabei zu, wie Mitarbeiterinnen eines Armutsbekämpfungsprojekts aus Spanish Harlem Brot backen und rollen die diesen Sommer allgegenwärtigen Seed Bombs (dazu gibt es demnächst einen eigenen Artikel).

Von dieser Masse zeige ich jetzt mal das Groß und Klein. Erst einmal stehe ich hier:

 

 

Ja, genau, da ist noch so ein eckiges Loch zum Himmel hin. Es gehört zu etwas, das gleichzeitig eine Idee und ein Wortspiel ist. Das hier ist ein Trailer Park!

 

 

Das begehbare Werk von Kim Holleman zieht viele Besucher an. Es ist ja auch eine feine Ruheoase im Trubel des Festivals. Ein weiterer Ausruhpunkt befindet sich viel höher. Schließlich ist das New Museum das Zentrum dieser Veranstaltung, und am Wochenende öffnet es seine Türen nicht nur zu den aktuellen Ausstellungen, sondern auch zum Sky Room. Da gibt es neben einer winzigen Ausstellung auch eine Terrasse – mit Ausblick auf den Süden Manhattans.

 

 

Ja, da hinten steht das World Trade Center One, das seit dieser Woche seine Spitze hat. Die ist noch nicht komplett montiert, aber die Teile sind eben schon da, und das bedeutet nicht nur, dass es sehr bald der höchste Wolkenkratzer des westlichen Hemisphäre sein wird. Sondern auch, dass diese Idee für New York bald umgesetzt ist. 1776 Fuß hoch wird das Haus dann sein. Wie das Kalenderjahr, das die USA mit Freiheit verbinden.

Im Vordergrund (dieses Bildes, versteht sich!) versteckt sich eine andere Freiheit, die typisch für New York ist: Dachterrassen. Wie die Leute da drüben es sich nett machen, lässt sich nur von hier oben sehen. Auf der Straße merkt es keiner. Was auch besser so ist, es schürt nur Neid.