Ich habe schon so einige Schlachtrufe gehört. Nicht in einer Schlacht, zum Glück. Aber auf Konzerten.

Neulich erst habe ich bei der Gelegenheit gelernt, was “Ausziehen, ausziehen!” auf Englisch heißt. Das war recht ungewöhnlich (zuerst rief es ein Mann dem Sänger zu, dann stimmte ein hysterischer Frauenpulk ein, und schon gab es Sprechchöre, bis der europäische Musiker behauptete, in Amerika sei es illegal, wenn er jetzt sein T-Shirt fallen ließe). Aber das, was ich jetzt höre, finde ich einmalig.

“Grandma, Grandma, Grandma!” schallt es über den ausverkauften Rumsey Playfield im Central Park. Ein paar Sekunden zuvor sind Coheed And Cambria für eine Zugabe auf die Bühne gekommen. Ihr Gitarrist sagt, er mache so etwas sonst nicht, aber diesmal sei es etwas Besonderes. Und er möchte das folgende Lied seiner Großmutter widmen. “Grandma, this is for you. Thanks for coming to this madness.”

Und dann bekommt Oma ein hübsches Ständchen, mit Sprechchören garniert. Das Etikett “all ages show” richtet sich trotzdem eindeutig nach unten.