Er kennt sie alle. Die großen Stars, die großen Bühnen. Aber hier, im Damrosch Park am Lincoln Center, bei einem kleinen Gratiskonzert, macht er vor seinem Auftritt vom Bühnenrand aus Fotos. Dafür hat Nile Rodgers gute Gründe.

 

 

“Everybody Dance” kommt als erster Song, den Nile Rodgers mit der Chic Organization anstimmt, und getanzt wurde ja nun auch vorher schon. Dafür hat ein DJ gesorgt. Und ganz am Ende lässt der Musiker nicht nur seine ganze Band für Fotos posieren (allein schon, weil vorher angekündigt wurde, dass es keine Foto-Op gäbe), zu “Good Times” bevölkern auch tanzende Menschen die Bühne. So laufen Konzerte dieser strahlend weißen Truppe eben ab. Der besondere Moment kommt vorher.

Nach ein paar Nummern Musikgeschichte sagt Nile Rodgers: “Eigentlich spielen wir immer einen Song nach dem anderen. Aber hier geht das einfach nicht.” Er deutet auf das, wohin man von der Bühne aus blickt, ein kleines bisschen nach rechts. “Sehr ihr das Haus da, das mit den Rundungen?”

 

 

Nile Rodgers wohnt seit Ewigkeiten in den Lincoln Plaza Towers, auf der Bühne sagt er sogar seine Apartmentnummer in ungläubigem Staunen darüber, dass er in seiner direkten Nachbarschaft spielt. “Da sind die ganzen Songs entstanden, die wir jetzt mal spielen.” Kurz darauf kommen “Let’s Dance” (David Bowie), “Lost in Music” (Sister Sledge) und “Like A Virgin” (Madonna) – wonach Rodgers noch mal spricht: “We did it right up there”. Das kann man nun so oder so verstehen.