Das musste ja absurd klingen. Das Touristenpaar fragt mich nach dem Weg, und meine Antwort zaubert ein paar Fragezeichen auf zwei Stirnen. Sie wollen zum Union Square, viel weiter im Süden, was man in New Yorker U-Bahn-Terminologie Richtung Downtown nennt. Aber ich sage ihnen, sie sollen Uptown fahren.

Der Grund dafür sieht so aus:

 

 

In der einen Richtung arbeiten MTA-Mitarbeiter an neuen Schienen, und ihr Hilfs- und Transportzug steht mitten im Weg. Solche umfangreichen Arbeiten laufen immer an den Wochenenden (und manchmal auch eine Woche lang nachts), und dann muss man eben Umwege nehmen, die New Yorkern logisch erscheinen, auf Besucher allerdings unentwirrbar wirken können.

Die beiden Touristen machen sich dabei richtig gut. Uptown bis 125th Street, dort kann man dann wieder Downtown fahren, alles klar. Aber dann sagt die Frau: “Also einfach am Bahnsteig gegenüber wieder einsteigen”. Und ich antworte: “Nein. Sie müssen erst mal die Treppe runter. Die Gegenrichtung fährt weiter unten.” Und da sind sie dann, die Fragezeichen. Aber inzwischen halten sie mich für ein Uptown Girl – und folgen mir klaglos auf dem absurden Weg.