Ein Satz, und mein Glaube an New York ist zerschossen. Aber nun mal langsam. Dieses Bild steht am Ende der Geschichte. Da bin ich auf dem Rückweg von der Brooklyn Bridge, auf der ich eben noch mit einem Haufen Leuten gestanden haben. Ich hatte allerdings den Eindruck, es war mindestens so viel Presse da wie Mitmacher. Und der Wind brachte so seine Probleme mit sich.

 

 

“Hands across the Brooklyn Bridge” soll eine öffentliche Antwort auf den Amoklauf in Newton sein. Alle Redner machen klar: Die Waffengesetze sollen reformiert werden. Um dem friedlich Nachdruck zu verleihen, ziehen von beiden Seiten der Brooklyn Bridge (eben von Manhattan und von Brooklyn aus) Menschen mit Kerzen in der Hand auf die Brücke, bis sie in der Mitte aufeinander treffen. Es sind längst nicht genug, um die gesamte Länge der Brücke zu füllen. Aber ein Zeichen setzen sie doch.

Und – Zufälle gibt’s! – auf dem Weg zu dieser Zusammenkunft komme ich an einer folgendermaßen geschmückten Bahnbrücke vorbei:

 

 

Ich ziehe meine Kamera, neben mir bleibt ein Mann stehen und schaut und liest wie ich. Weil ich das Gefühl habe, ich sollte so langsam etwas sagen, sage ich: “Schön, nicht wahr?” Der Mann fragt, ob ich das gemacht hätte. Und ohne so recht auf meine Antwort zu warten, sagt er: “Wenn die Lehrer und die Direktorin Waffen getragen hätten, wären die vielleicht noch am Leben.”