Schön auf die Blagen aufpassen!

 

“Bitte nicht anfassen! Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen!” – So empfängt mich die Helmut Lang-Ausstellung. Sehen die Objekte denn so aus, als könnten sie TugendJugendwächter auf den Plan rufen?

 

Sind das etwa ...?

 

Helmut Lang lädt zum Untersuchen ein. Da nähern sich die Finger wie an einer Geisterhand den Installationen – aber halt, nicht anfassen! Gucken hingegen kostet nichts, das ist hier ja schließlich eine Galerie und kein Museum.

 

Helmut Lang Ausstellung New York

 

Zerfetzte Teile einer älteren Arbeit hat Helmut Lang als Erinnerung in Form gegossen. Jetzt heißt es genau hingucken: Welche Arbeit war das? Der Titel, den die Galerie als Puzzlestück in diesem Ratespiel mitliefert, hilft nicht so recht. Der Künstler ist als Modedesigner bekannt, und “Seance de Travail” nannte er schon mal eine Kollektion.

Aber ebenso präsentierte er in einer Ausstellung mit Jenny Holzer und Louise Bourgois in seiner Heimatstadt Wien 1998/99 unter diesem Titel. 2005 beendete Lang seine Modekarriere und wandte sich komplett der Kunst zu. Und jetzt kann er hier schon die Überreste einer anderen Ausstellung neu aufarbeiten.

 

Helmut Lang Ausstellung

 

Niemand wagt es, die Röhren anzufassen, aber viele Besucher gehen nah ran. Manche der Ausstellungsstücke sind aufgeschnitten, da zeigt sich das Innenleben und die Arbeitsweise.

Die Vergangenheit lässt den Künstler nicht los. Ein paar Schritte hinter der Galerie hängt Werbung für die Marke, die immer noch seinen Namen trägt.

 

Werbung für Helmut Lang in New York

 

Helmut Lang, bis 21. Februar 2015 in der Sperone Westwater Gallery, 257 Bowery (Nähe New Museum).