Ich lüfte das Rätsel in einem Wort: Quadratmeterpreise. Die Leute hinter dem Urban Data-Startup NeighborhoodX haben sich die durchschnittlichen Preise für 2-Zimmer-Küche-Bad-Wohnungen in diversen New Yorker Stadtteilen vorgeknöpft – und mit ihrem Äquivalent anderswo auf der Welt verknüpft und daraus einen interaktiven Freizeitspaß für Fernweh-geplagte New Yorker gemacht.

Hier der Link zur Karte.

Demnach könnten die Durchschnittsmenschen in Harlem und East Harlem auch im 8. Arrondissement in Paris wohnen. Vorausgesetzt, die Durchschnittsmenschen in Harlem und East Harlem würden tatsächlich ganz alleine auf luxuriösen zwei Zimmern plus Küche und Bad wohnen. Das tun sie nicht so unbedingt. Und schon gar nicht besitzen sie ihre Wohnungen.

Straße in Harlem

Park Avenue in East Harlem

Unterhalb des Central Park kommt der Vergleich viel besser hin. Die 57th Street ist so teuer wie Monaco – und hat ungefähr dieselbe Klientel. 3.393 Dollar pro Quadratmeter blättern die hin. Und die nehmen deutlich mehr als einen Quadratmeter zum Wohnen.

Wer auf der Upper West Side lebt, könnte sich auch in Hongkong durchschlagen. Hm. Und Brooklyn Heights könnte schick wohnen in Darling Point, Sydney.

Deutschland ist in dem Quadradmeterpreisvergleich übrigens auch vertreten. Das Berliner Viertel Charlottenburg-Wilmersdorf (liebe Berliner: Ist euch das in dieser Kombination überhaupt geläufig?) ist, was die Quadratmeterpreise angeht, total Jackson Heights. Sonst nicht. Echt nicht.

Und Mitte – also Berlin-Mitte – entspricht den Berechnungen zufolge Middle Village. Eingefleischte New Yorker müssen nachschauen, wo das sein soll. Wo Berlin-Mitte ist, wissen sie natürlich.