Vielleicht bin ich dadurch bloß besonders aufmerksam geworden, und es ist alles nur eine Frage der Wahrnehmung. Ich habe letztes Jahr Freunde damit unterhalten, dass es hier Wein mit dem folgenden Etikett  gibt (auch in Rot erhältlich):

Aber ich sehe immer mehr Rezessionswein. Buchstäblich, so stand es als Werbung an einem Regal. Oder “10 under 10”, also zehn vom Laden empfohlene Weinsorten unter zehn Dollar, hübsch präsentiert und mit gewitzten Slogans und Beschreibungen versehen. Im nächsten Geschäft laden die Sonderangebote dazu ein, größere Flaschen zu kaufen (und werben mit europäischen Litern).

Hinter mir betritt eine resolute Dame den Laden. Noch bevor der distinguierte Verkäufer sie zu Ende begrüßt hat, sagt sie sehr laut: “You moved my wine!” Er lächelt beruhigend, ganz klar der Typ, der hier das Träubchen im Fass finden würde, und fragt, welcher das denn wohl war. “It begins with a D”, sagt die Dame. Und während er sie zu einem Regal geleitet, erklärt er lachend, dass sie den Wein ab und zu woanders hinstellen, damit sie auch etwas Neues entdeckt. Das interessiert die Dame aber nicht. Zufrieden greift sie sich ihren Wein mit dem D und sagt: “It’s good for my cholesterol.”

Auf die Gesundheit, denke ich mir, kann mich dann aber doch nicht dazu überwinden, mich an einer zur Zeit echt angesagten Weinmode zu versuchen: sehr stylish in Karton verpackt. Für einen Moment bin ich in Versuchung, den Verkäufer nach einem Wein zu fragen, der mit C anfängt.